Knapp zwei Jahre ist es her, als wir hier im Blog das erste Mal über Bitcoins berichtet haben. Damals waren wir uns nicht sicher, was aus der virtuellen Währung einmal wird – wir blieben skeptisch und haben nicht zum Kauf geraten.
Doch hätten wir das mal besser getan und kräftig selbst investiert. In den vergangenen Wochen hat der Wechselkurs der Währung gegenüber dem Euro und dem US-Dollar signifikant zugelegt. Die Coins, die einst nur wenige Cent wert waren, haben mittlerweile zu einem äußerst stattlichen Wechselkurs gebracht. Heute liegen sie bei rund 100 US-Dollar pro Coin, gestern zeitweise bei über 266 US-Dollar.
Die Währungsschwankungen, welche die Bitcoins durchmachen, sind äußerst extrem. Bei solch enormen Schwankungen gilt es sich zu fragen, weshalb so viele Personen auf die Währung so scharf sind. Mit einer sicheren Geldanlage hat dies nichts zu tun. Gerade heute bin ich auf Facebook über zahlreiche Einträge gestoßen, in denen viele Personen angaben, Bitcoins gekauft zu haben. Ob diese Käufe wohl überlegt sind. Hier dürfte es weniger um den Umstieg auf eine Währungsalternative gehen, sondern vielmehr um schnelles Gezocke – ganz in der Hoffnung, dass sich weitere Kursanstiege ereignen und somit der große Reibach gemacht werden kann.
All diejenigen, die über den Erwerb von Bitcoins nachdenken, sollten vorsichtig sein. Wer zocken möchte, ist dort genau richtig – zumindest in den nächsten Tagen. Es ist gut möglich, dass weitere enorme Schwankungen stattlichen. Bis sich die Währung richtig einpendelt und dann keinen so starken Schwankungen mehr unterliegt, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen. Wie bei Golem zu lesen ist, werden täglich tausende neuer Konten eröffnet – bei einem großen Teil der neuen Teilnehmer dürfte es sich um Personen handeln, die gerade auf einen Zug aufspringen und schlichtweg spekulieren.
Zumal das Thema Sicherheit nicht außer Acht zu lassen ist. Es gibt eine wachsende Anzahl an Personen, die sich Bitcoins ergaunern möchten. Zunehmend mehr Hacker treten in Erscheinung. Einige manipulieren Computer, um Bitcoins über Botnetzwerke zu errechnen, andere ziehen es lieber vor, entsprechende Banken bzw. deren Handelssysteme zu attackieren. Sofern die Anzahl der Angriffe zunimmt, bleibt abzuwarten, was mit der Währung geschieht bzw. ob sie diesen Angriffen standhalten kann.
Doch nicht nur Hacker und Spekulanten stürzen sich auf die Bitcoins. Ein weiterer Trend besteht darin, dass mehr und mehr Händler auf diesen Zug aufspringen und Bitcoins als Handelswährung akzeptieren. Schlecht ist diese Idee nicht, immerhin befindet sich mittlerweile eine Menge Geld im Umlauf. Gestern wurden die bislang im Umlauf befindlichen Bitcoins auf einen Gesamtwert von mehr als 1,5 Mrd. US-Dollar beziffert. Zumal es genug Personen gibt, die unter Berücksichtigung des aktuellen Wechselkurses zu Millionären geworden sind.