Der anhaltende Boom bei Smartphones und die steigende Nachfrage bei Tablet-Computern machen sich im Software-Bereich bemerkbar. Vergangenes Jahr wurden in Deutschland über 1,7 Milliarden Apps auf mobile Endgeräte heruntergeladen. Das bedeutet eine Steigerung um 80 Prozent.
Erst mit den passenden Apps lassen sich die Fähigkeiten von Smartphones ausreizen. Laut aktueller Daten des Marktforschungsinstituts research2guidance, die vom BITKOM ausgewertet wurden, luden die deutschen Smartphone-User 2012 mehr als 1,7 Milliarden Apps herunter, im Jahr 2011 waren es erst rund 1 Milliarde Downloads. „Der Megatrend zu mobilen Geräten wie Smartphones und Tablet Computern ist ungebrochen. Apps tragen maßgeblich dazu bei“, sagt Tobias Arns, Experte für mobile Dienste beim BITKOM. „Smartphone-Programme werden für Online-Dienste immer wichtiger, da die Internetnutzung zunehmend auf Mobilgeräten stattfindet.“
Einige Besitzer von Smartphones verzichten auf (extra) Apps
83 Prozent der Smartphone-Besitzer in Deutschland verwenden Apps, berichtet der BITKOM. Gemeint sein dürfte, dass sich 83 Prozent zusätzliche Apps installieren, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass fast jeder fünfte Besitzer eines Smartphones nicht einmal die schon beim Kauf vorhandenen Apps verwendet, also etwa den Standard-Web-Browser, das Standard-E-Mail-Programm, einen Kartendienst oder die Standard-Foto-Anwendung. Doch selbst wenn nur zusätzliche Apps gemeint wären, bedeute dies, dass fast einer von fünf Smartphone-Usern keine zusätzlichen Programme verwendet. Wieso kaufen sich diese Leute dann ein Smartphone, hat jemand eine Idee?
Eher nachzuvollziehen ist, dass fast jeder zweite Smartphone-Besitzer (45 Prozent) ausschließlich Gratis-Software herunterlädt. Immerhin jeder dritte besorgt sich hin und wieder kostenpflichtige Apps, aber nur 5 Prozent geben für Software auf dem Smartphone regelmäßig Geld aus.“Die vielen kostenlosen Programme haben wesentlich zum Erfolg der Smartphones beigetragen, weil sie aus Handys Multifunktionsgeräte gemacht haben“, kommentiert Arns diese Zahlen.
Lieber Privates verraten als ein paar Cent auszugeben?
Ohne Frage, die vielen kostenlos erhältlichen Apps machen die Geräte attraktiver. Wer nur Gratis-Apps installiert, sollte sich allerdings fragen, zu welchem Preis er diese Programme nutzt. Natürlich spionieren nicht alle Anbieter von Gratis-Apps ihre User aus, aber viele sind doch sehr, sehr neugierig. Bis zu einem gewissen Grad ist das verständlich, denn wenn die Zahlungsbereitschaft so vieler Nutzer gering bzw. gar nicht erst vorhanden ist, müssen sich die Unternehmen andere Wege der Finanzierung suchen.
Im Zweifel gebe ich lieber etwas Geld aus, um eine App mit weniger weitreichenden Berechtigungen zu erhalten. Angesichts der niedrigen Preise der allermeisten Apps fällt das leicht. Beim Blick auf die erforderlichen Berechtigungen entscheide ich mich sehr oft gegen die Installation einer App. Wie ist das bei Euch, verzichtet Ihr auch häufig auf Apps, weil diese zu umfangreiche Berechtigungen einfordern?