Im Bereich der DSLR Fotografie zeichnet sich ein klarer Trend ab: Zunehmend mehr Kamera verfügen über Netzwerkfunktionen, um dadurch die Fotografie komfortabler zu machen. Im Grunde gibt es entsprechende Technologien schon seit längerer Zeit, doch jetzt erst gewinnen sie spürbar an Verbreitung. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass zunehmend mehr Kameras mit Netzwerkfunktionen ausgestattet sind oder diese vergleichsweise preiswert nachgerüstet werden können.
Das Spektrum an Funktionen, die letztlich zur Verfügung stehen, ist breit gefächert. Sehr beliebt ist zum Beispiel das unmittelbare Betrachten von Aufnahmen auf Tablet Computern. Zwar sind die Kameradisplays deutlich größer und detailreicher geworden, doch auf einem Tablet-Display lassen sich die Aufnahmen noch besser beurteilen. Gerade bei sehr professionellen Shootings, an denen die Bilder von mehreren Personen beurteilt werden, ist dieses Feature von großem Vorteil.
Auch die kabellose Übertragung der Bilder an Computer erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Es ist einfach komfortabler, wenn die Kamera nicht erst per USB-Kabel mit dem Computer verbunden werden muss oder man gar dazu gezwungen ist, die Speicherkarte zu entnehmen und in einen Kartenleser einzusetzen. Dank WLAN und Co. stehen die Bilder nahezu zeitlich auf dem Computer zur Verfügung, wo sie sich umgehend bearbeiten lassen.
Bei Golem wurde heute ein interessanter Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht, er beschäftigt sich mit den Sicherheitsproblemen, die entsprechende Technologien mit sich bringen. Wie es scheint, haben sich die Kamerahersteller bislang überwiegend auf das Thema Komfort konzentriert, an Sicherheitsrisiken wurde hingegen weniger gedacht. Immerhin ist es Experten für IT-Sicherheit gelungen, gravierende Schwachstellen in der Sicherheit zu entdecken.
Konkret wurde die Canon EOS-1D X unter die Lupe genommen, die momentan das Flagschiff unter den DLSR Kameras von Canon verkörpert. Laut der Experten sei es nicht besonders schwierig, Daten abzufangen und im Bedarfsfall sogar zu manipulieren. Im Hinblick auf die Arbeiten der meisten Hobbyfotografen dürfte dies nicht all zu schlimm sein, da deren Fotos mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht allzu kritisch sind. Anders könnte es bei den Profis aussehen: Womöglich können sich Konkurrenten echte Vorteile verschaffen, wenn sie Fotos heimlich abfangen.
Zumal nicht nur das Abfangen von Fotos möglich ist, theoretisch ist es sogar möglich, entsprechende DSLR Kameras zur heimlichen Überwachung einzusetzen. Ist der Live-View Modus aktiv, so lässt sich das Videosignal abfangen. In Abhängigkeit davon, wie die Kamera gerade ausgerichtet ist, lassen sich unter Umständen Videos von Dingen aufzeichnen, die eigentlich nicht in die falschen Hände gelangen dürfen.
Die Mehrheit der Fotografen dürfte aufgrund dieser Sicherheitsprobleme nicht wirklich bedroht sein. Es kommt ganz darauf an, welche Arten von Aufnahmen gemacht werden und wie wichtig zum Beispiel das Thema Vertraulichkeit ist. Je nach Einsatzbereich sind die Sicherheitsprobleme jedoch nicht außer Acht zu lassen.