Der Softwaremarkt hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert. Dies gilt nicht nur für die Art und Weise, wie Programme genutzt werden, sondern auch wie man sie erwirbt. In früheren Zeiten war es üblich, Software im Handel zu kaufen. Ganz am Anfang erwarb man Programme noch auf Disketten, später wurden sie dann auf CDs oder DVDs verkauft.
Im Grunde wird Software bereits seit vielen Jahren auch online bzw. direkt als Download verkauft. Allerdings ist es noch nicht sehr lange her, als online nur vergleichsweise überschaubare Programme bzw. sehr kleine Dateien angeboten wurden. Dies hat sich grundlegend verändert: Inzwischen werden viele große Programmpakete direkt über das Internet vertrieben. Dass die Programmdateien dabei mehrere Gigabytes groß sein können, scheint die Anbieter nicht zu stören. Dank schneller Internetzugänge können die Käufer ihre Programme dennoch innerhalb kürzester Zeit downloaden und installieren. Oft nimmt der Download mitsamt anschließender Installation weniger Zeit als der Gang zum Händler in Anspruch.
Es ist davon auszugehen, dass künftig noch deutlich mehr Software online angeboten wird. Zugleich muss mit einem Rückgang der CDs und DVDs gerechnet werden. Eines der besten Beispiele ist Adobe: Das Unternehmen hat bereits damit begonnen, bestimmte Softwarelösungen nur noch online zu vertreiben. Restbestände werden noch abverkauft, später sollen die Programme nur noch online erhältlich sein.
Dem Kunden wird diese Verfahrensweise als Vorteil verkauft. Im Wesentlich wird dabei auf zwei Argumente zurückgegriffen. Laut den Softwareherstellern sind immer weniger Computer mit Laufwerken ausgestattet, wodurch es schwieriger wird, Software von CDs zu installieren. Außerdem wird gerne auf die Zeitersparnis verwiesen: Kunden stehen die Programme dank Download schneller zur Verfügung.
Tatsächlich wird der Softwareverkauf über das Internet jedoch aus anderen Gründen so sehr forciert. Auch hier gibt es vorrangig zwei Gründe, weshalb sich die Softwareanbieter so sehr auf den Onlinevertrieb ihrer Produkte konzentrieren. Da wäre zunächst die Tatsache, dass der Onlinevertrieb einen satten Beitrag zur Steigerung der Margen leistet. Es müssen keine CDs mehr gepresst oder Verpackungen angefertigt werden. Hinzu kommt die Möglichkeit, den klassischen Softwarevertrieb vollständig zu umgehen. Die Programme werden weiterhin zu denselben Preisen angehoben, doch die Erträge und Margen der Softwarehersteller vervielfachen sich.
Beim zweiten Punkt handelt es sich um die Eindämmung von Raubkopien. CDs oder DVDs lassen sich vergleichsweise leicht kopieren – und ein Kopierschutz lässt sich relativ leicht umgehen. Werden nur noch Downloads bereitgestellt, ist die Situation eine andere. Die heruntergeladenen Dateien könnte man zwar theoretisch vervielfältigen, doch sobald Downloads an Accounts gekoppelt sind und dadurch aktive Installationen gezählt werden können, haben es Raubkopierer schwer. Infolge werden die Softwarekäufe zusätzlich zunehmen.