Videotelefonie auf mobilen Endgeräten wird schon bald von sehr vielen Menschen genutzt werden, geht aus einer aktuellen Studie von Juniper Research hervor. Mobilfunknetze der vierten Generation spielen dabei eine wichtige Rolle.
Wann hattet Ihr zuletzt mit Eurem Smartphone oder Tablet-Computer einen Videochat? Über Frontkameras verfügen so gut wie alle aktuellen Smartphones und Media-Tablets, die Rechenleistung ist ebenfalls kaum noch ein Problem, wenn es um Videochats oder Videotelefonie geht.
Ein echtes Problem stellen dagegen überlastete Mobilfunknetze und knapp bemessene Traffic-Limits in Mobilfunkverträgen dar, zudem werden Drittanbieter, die VoIP- und Videochat-Services anbieten, von den Betreibern der Mobilfunknetze nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Vielleicht ist Euch in Eurem Mobilfunkvertrag die Nutzung solcher Dienste sogar untersagt, schaut mal im Kleingedruckten nach!
Starkes Wachstum – doch wie verdient man damit Geld?
Die Experten bei Juniper Research gehen indes von einem sehr starken Wachstum aus, wodurch es im Jahr 2017 weltweit bereits nahezu 160 Millionen Nutzer von Videotelefoniediensten geben soll. Begründet wird dies unter anderem mit besseren Benutzeroberflächen und weiteren technischen Verbesserungen.
Bei Juniper Research beobachten man, wie derzeit werbefinanzierte und Freemium-Modelle entstehen, doch wie sich mit Videogesprächen tatsächlich Geld verdienen lasse, bleibe die zentrale Herausforderung für die Anbieter solche Dienste. Werbung auf mobilen Endgeräten sei zwar auf bestem Wege, sich auf breiter Front durchzusetzen. Die Werbetreibenden müssten das Potenzial von Werbung im Umfeld von Videochats allerdings erst noch ernsthaft erforschen. Zudem seien Anpassungen erforderlich, um hier mit mobiler Online-Werbung nennenswerte Einnahmen zu erzielen.
Öffnung der Programmierschnittstellen
Auf VoIP und Videochats spezialisierte Unternehmen öffnen laut Studie inzwischen ihre Programmierschnittstellen für Dritte – einschließlich der Betreiber von Mobilfunknetzen. Zusätzliche Impulse für mobiles VoIP einschließlich mobiler Videochats werde der Ausbau der Mobilfunknetze der vierten Generation liefern. Damit verbunden seien für die Mobilfunkunternehmen höchstwahrscheinlich Einnahmeverluste bei der klassischen Sprachtelefonie.
Je schneller der Aufbau der LTE-Netze in einem Land vorankomme, desto schneller werden sich nach Einschätzung der Analysten die IP-basierten Alternativen zu herkömmlichen Handytelefonaten dort durchsetzen. Sprachtelefonie im Festnetz werde zwar ebenfalls weiter an Bedeutung verlieren, doch eine Beschleunigung erwarteten die Experten in den nächsten Jahren dabei nicht.
Welchen Stellenwert haben Videogespräche für Euch heute? Setzt Ihr dabei eher Euer Smartphone oder Euer Tablet ein – oder ist der PC nach wie vor das wichtigste Gerät für Videochats.