Es war in den 1970er Jahren, als elektronische Bauteile der Digitaltechnik auf den Markt kamen und einzeln zu erwerben waren. Dies war die Stunde der Elektronikfreaks: Zahlreiche Studenten begannen damit, sich die damals noch vergleichsweise kostspieligen Bauteile zu kaufen, um damit kleine Schaltungen zu realisieren und somit tolle Gadgets (nach damaligen Maßstäben) zu bauen.
Doch im Lauf der Jahre wurde die Gruppe dieser Personen immer kleiner. Elektronische Geräte, die von namhaften Herstellern stammen, brachten zahlreiche Funktionen mit sich und waren außerdem preiswert. Zugleich konnten diese Unternehmen auf bessere Bauteile oder eine zumindest größere Auswahl an Teilen zurückgreifen. Zunehmend seltener wurden Gadgets noch selbst gefertigt.
Angesichts der Komplexität, die heutige Gadgets aufweisen, sollte man meinen, dass es nahezu unmöglich ist, coole Gadgets selbst herzustellen. Das Smartphone ist ein gutes Beispiel: In einem modernen Mobiltelefon steckt so viel Technik, dass es nahezu unmöglich wäre, derartige Geräte selbst zu bauen.
Trotzdem sieht die Realität anders aus. Es sind zwar nicht unbedingt Smartphones, aber dafür werden andere Geräte in Eigenregie hergestellt. Die Bastler schrecken hierbei vor nichts zurück. Elektronische Module, wie zum Beispiel der Raspberry Pi gestatten es, vergleichsweise anspruchsvolle Geräte ziemlich simpel und vor allem preiswert zu realisieren. Medienplayer für das Wohnzimmer oder auch Kaffeemaschinen mit Sprachsteuerung werden selbst gefertigt. Natürlich wird ein gewisses Maß an Verständnis für Elektrotechnik vorausgesetzt und eine Programmiersprache sollte man auch beherrschen. Doch sofern man diese Voraussetzungen erfüllt, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Das Arbeiten mit entsprechenden Komponenten erfreut sich wieder einer steigenden Beliebtheit. Raspberry Pi ist zweifelsohne eines der besten Beispiele überhaupt. Der kleine Computer ist ungemein gefragt, die Entwicklergemeinde wächst rasant. Aber auch ganz andere technische Herausforderungen begeistern zunehmend mehr Personen.
Hierzu zählt auch der Bau von 3D Druckern. Es ist erstaunlich, auf wie viele Open Source Projekte dieser Art man inzwischen blicken kann. Das Spektrum beginnt bei der kleinen Studentengruppe, die eine Low-Budget Lösung realisieren möchte und sich die benötigten Komponenten hier preiswert zusammensucht. Ebenso gibt es Gruppen, die von Unternehmen gesponsert werden und darauf abzielen, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
So mancher Elektronikfan dürfte sich aber trotzdem nach der guten alten Zeit sehnen. Schließlich haben sich viele Dinge verändert. So fällt unter anderem auf, dass heute nur noch vergleichsweise selten zum Lötkolben gegriffen wird. Anstatt eigene Platinen zu fertigen, greift man gerne auf fertige Module zurück. Man kann den Bau neuer Gadgets auch ein wenig mit Lego vergleichen: Es werden die Module miteinander zusammengesteckt, die man für das jeweilige Vorhaben benötigt. Der Fokus hat sich vom Erzeugen eigener Hardware auf das Programmieren der Komponenten verlagert.