Bei Kontaktdaten wie Telefonnummern liegen gedruckte Verzeichnisse wie Telefonbücher nach wie vor mit weitem Abstand vor digitalen Angeboten. Stark in der Nutzergunst gestiegen sind mobile digitale Angebote einschließlich spezieller Apps.
Wann habt Ihr das letzte Mal ein gedrucktes Telefonbuch benutzt? Ich kann mich ehrlich gesagt nicht einmal daran erinnern, wann ich überhaupt das letzte Mal eines gesehen habe. Die Mehrheit der Deutschen hält den gedruckten Verzeichnissen indes die Treue, wie Zahlen einer aktuellen Studie belegen. Der [vdav]-Verband deutscher Auskunfts- und Verzeichnismedien und der vft – Verband freier Telefonbuch- und Auskunftsmedien hatten das Meinungsfoschungsinstitut IPSOS im Herbst eine Nutzerstudie über die Verbreitung und Nutzung von Auskunfts- und Verzeichnismedien durchführen lassen.
Print verliert, aber verteidigt seine Spitzenstellung
Danach setzen 69,5 Prozent der Deutschen bei der Suche nach privaten und geschäftlichen Kontaktdaten gedruckte Verzeichnismedien ein. Im Jahr zuvor waren es allerdings noch 79,5 Prozent. Trotzdem ist der Abstand zu den zweitplatzierten Online-Angeboten, die auf 47,2 Prozent kommen, immer noch sehr groß. Platz drei belegt mit 18,2 Prozent die Telefonauskunft.
Angesichts des Booms bei mobilen Endgeräten ist es kein Wunder, dass die mobile Internetnutzung und Spezial-Apps ihren Anteil bei der Kontaktdatensuche innerhalb eines Jahres von 8,1 Prozent auf 15,5 Prozent nahezu verdoppeln konnten. Die mobile Suche wuchs hier sogar auf Kosten der Nutzung am Computer.
„Unsere Unternehmen sind mit dem breiten Mix der lokalen Such-Angebote vom Print über die Internet-Angebote und die sich großer Beliebtheit erfreuenden Apps hervorragend aufgestellt“, kommentiert Olaf H. Tonner, Präsident des [vdav] die Ergebnisse der aktuellen Studie. „Der Nutzer und auch die Werberteibenden können immer das für sie und ihre Bedürfnisse optimale Medium wählen.“
Das gedruckte Telefonbuch bleibt
Die Tage des klassischen Telefonbuchs sind also noch nicht gezählt. „Der Mix macht es“, fasst Heiko Hanslik, Präsident des vft, die Ergebnisse der Studie zusammen. „Das Buch wird noch lange seine wertvollen Dienste bei der Suche nach Kontakten leisten, aber gerade die mobilen Anwendungen liegen nicht nur im Trend, sondern werden in Zukunft eine wichtige Rolle in unserem täglichen Leben in einer modernen Informationsgesellschaft spielen.“
In weiteren Ergebnissen der Studie sehen die Verbände die Ergebnisse anderer Untersuchungen zu verschiedenen Mediengattungen bestätigt. So würden junge Menschen eher Internet- und Mobil-Angebote bei der Suche nach Kontaktdaten einsetzen als alte Menschen. Zudem hielten die Bewohner ländlich geprägter Gebiete stärker an gedruckten Auskunftsmedien fest als die Bewohner von Großstädten mit guter Netzabdeckung.
Letzteres mag daran liegen, dass sich die Anschaffung eines Smartphones eher lohnt, wenn man unterwegs schnelle mobile Datenverbindungen nutzen kann. Für die Abfrage von Kontaktdaten jedenfalls benötigt man keine besonders schnelle Internetverbindung, zudem dürften die meisten Auskünfte in Reichweite eines WLANs zu Hause oder am Arbeitsplatz eingeholt werden.
Wie besorgt Ihr Euch fehlende Kontaktdaten?