Das Smartphone kommt dieses Jahr endgültig bei der breiten Masse an, glauben die Experten von Deloitte. Darauf sollte sich die Branche allerdings auch einstellen, etwa mit neuen Tarifmodellen. Der PC sei allerdings kein Auslaufmodell, sondern behalte seine zentrale Position für die Nutzung des Internets.
Die Smartphone-User von gestern sind nicht die Smartphone-User von heute und schon gar nicht die Smarphone-User von morgen. Waren es anfangs technisch besonders interessierte Early Adopter, kaufen heute Hinz und Kunz diese Geräte. Die Branche müsse daher umdenken, plädiert Deloitte im neuen Report „TMT Predictions 2013“, in dem das Unternehmen einen Ausblick auf die Entwicklung im deutschen Technologie-, Medien- und Telekommunikationsmarkt (TMT) liefert.
„Ein Megathema für 2013 ist die intelligente Vermarktung neuer Dienste und Infrastrukturen. Für die Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Medien und Technologie bedeutet das gleichermaßen eine Herausforderung. Insbesondere die immer noch stetig wachsende Gruppe der Smartphone-Nutzer wird sich stark verändern – und der Markt muss sich daran anpassen“, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte.
Smartphones sind 2013 nichts Besonderes mehr
Smartphones werden 2013 nicht mehr von einer leicht zu beschreibenden Gruppe besonders technikaffiner Verbraucher gekauft, sondern ebenso von Late Adoptern ohne besondere Technikbegeisterung. Diese verzichten häufig auf eine Datenflatrate für ihr mobiles Telefon. Die Anbieter müssten daher ihre Vermarktungsstrategien verändern und ausdifferenzieren, um auch Einsteigern ohne hohe Ansprüche oder zumindest mit kleinerem Budget attraktive Angebote machen zu können.
Besonders sogenannte „All-you-can-app“-Tarife, an denen laut „TMT Predictions 2013“ mit 47 Prozent fast jeder zweite Mobilfunkkunde in Deutschland interessiert ist, werden empfohlen. Die Idee dahinter: Statt einer Flatrate für die Nutzung des Internets an sich wird hierbei nur die Datenübertragung bei der Nutzung einer bestimmten Anwendung bezahlt. Das soll zwischen wenigen Cent und mehreren Euro pro Monat kosten. Überraschend an diesem Vorschlag ist allerdings, dass vor allem Musik- und Videodienste als Beispiele für aussichtsreiche „All-you-can-app“-Tarife genannt werden. Das sind schließlich zwei besonders datenintensive Angebotsarten. Das kann man sich eher als Ergänzung zu einer normalen mobilen Flatrate vorstellen, oder?
LTE kommt 2013 in Fahrt
Für 2013 rechnen die Analysten zudem mit dem Durchbruch von LTE in Deutschland. Letztes Jahr konnte zwar noch nicht einmal jeder zweite Deutsche etwas mit dem Kürzel für den Mobilfunkstandard der vierten Generation anfangen, doch inzwischen seinen nicht nur mehr LTE-fähige Endgeräte verfügbar, gezielte Werbeaktionen hätten den Bekanntheitsgrad erheblich gesteigert. „Dabei standen auch neue Content-Angebote im Mittelpunkt, die zusammen mit der schnelleren Datenübertragung die User Experience deutlich verbessern“, heißt es in der Pressemitteilung. „LTE wird Mobile Data also nicht revolutionieren, stattdessen evolutionär beeinflussen.“
Noch mehr mobile Endgeräte und endlich richtig schnelles mobiles Internet – was wird dann aus dem PC? Der werde bleiben, seine zentrale Position für die Internetnutzung sei nicht gefährdet. 80 Prozent des Internetdatenverkehrs sollen 2013 von herkömmlichen Desktop-PCs und Notebooks ausgehen. Bei fast allen Anwendungen, zögen die Verbraucher den PC Smartphone und Tablet vor, besonders wegen dessen Leistungspotenzial und dessen größeren Bildschirms. Daher blieben auch die PC-Verkäufe in Deutschland stabil.
Solche Aussagen überraschen sogar mich, obwohl ich nach wie vor fest an die Zukunft des PCs glaube. Daten, wie sie aktuell beispielsweise von Gartner und IDC kommen, lassen schließlich einen spürbar schrumpfenden PC-Markt erwarten. Vor allem die Nachfrage bei Tablet-Computern wird – aus nachvollziehbaren Gründen – für sinkende PC-Verkäufe verantwortlich gemacht. Ich bin ja der Meinung, dass viele Tablet-Käufer den Kauf ihres nächsten PCs nur aufgeschoben haben, aber insgesamt sehe ich schon einen sinkenden Bedarf, übrigens nicht nur wegen mobiler Endgeräte, sondern auch wegen Smart TVs und mit dem Fernseher verbundener internetfähiger Hardware, Spielkonsolen etwa – die übrigens vor langer Zeit bereits totgesagt wurden.
Was glaubt Ihr, wie sich der PC angesichts der immer stärkeren Konkurrenz durch mobile Endgeräte halten wird?
März 31st, 2013 at 21:52
Also ich nutze mein Samsung Galaxy Tabelle vor allem bei Reisen oder wenn ich beruflich unterwegs bin. Zu Hause bleibt mein Notebook erste Wahl.