Für Grüße zum Jahreswechsel sind Telefon und SMS zwar weiterhin die von den meisten Deutschen genutzten Kommunikationskanäle. Eine aktuelle Umfrage zeigt indes einen Trend zur Nutzung von Instant Messaging Apps und Social Media.
Fast niemand verzichtet zum Jahreswechsel 2012 / 2013 auf Neujahrsgrüße, 98 Prozent der Deutschen wollen auf dem einen oder anderen Weg welche übermitteln, hat eine vom BITKOM beauftrage repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Aris ergeben. Mehr Bundesbürger als je zuvor wollen hierfür Apps für Instant Messaging und Soziale Netzwerke einsetzen, doch trotz sinkender Bedeutung liegen Telefon und SMS immer noch weit vorn.
Mehr als zwei von drei Deutschen (70 Prozent) rufen zum Jahreswechsel an, mehr als jeder dritte (36 Prozent) verschickt SMS. Immerhin 31 Prozent wollen ihre Neujahrsgrüße auf dem Postweg mittels Karte oder Brief übermitteln. Knapp dahinter liegt mit 30 Prozent E-Mail. Erst mit einigem Abstand folgen mit 17 bzw. 12 Prozent Einträge im Internet (etwa in Sozialen Netzwerken oder Blogs) und Apps für Instant Messaging wie beispielsweise sehr beliebte WhatsApp. Interessant ist hier nicht nur die Steigerung von 14 auf 17 Prozent bzw. von 9 auf 12 Prozent.
Wahl des Kommunikationswegs ist eine Altersfrage
Denn: „Wie man Neujahrsgrüße überbringt, hängt vor allem vom Alter ab. Jüngere bevorzugen eindeutig die elektronische Form, Senioren schreiben gerne Karten und Briefe oder rufen an“, erklärt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Auf Einträge im Internet setzen 37 Prozent der Personen unter 30 Jahren, Smartphone-Apps kommen hier auf 22 Prozent. Ähnlich groß ist der Unterschied bei der für den Jahreswechsel 2012 / 2013 erstmals erhobenen Videotelefonie, die 5 Prozent aller Deutschen, aber 13 Prozent der Deutschen unter 30 einsetzen wollen. Die 4 Prozent MMS-Versender fallen sogar komplett in diese Altersgruppe. Zum Telefon greifen allerdings auch 64 Prozent aus der Altersgruppe bis 30 Jahren.
Obwohl die Neujahrs-SMS in der Gesamtbevölkerung drei Prozentpunkte im Vergleich zum vorigen Jahreswechsel verlieren (von 39 Prozent auf 36 Prozent), erreichen sie bei Menschen unter 30 Jahren einen Wert von 66 Prozent. Dagegen wollen nur 7 Prozent der Senioren (Personen ab 65 Jahren) zum Jahreswechsel 2012 / 2013 eine Handy-Kurzmitteilung verschicken, aber 46 von ihnen wollen einen Brief oder eine Karte schreiben. In der Gesamtbevölkerung kommt der Postweg auf nur noch 31 Prozent (vor einem Jahr waren es 35 Prozent), bei Menschen unter 30 sogar bloß auf 23 Prozent.
E-Mail und SMS kommen so schnell nicht aus der Mode
Kleine Überraschung: Neujahrsgrüße via E-Mail gewinnen in der Gesamtbevölkerung von 27 auf 30 Prozent hinzu, von den Personen unter 30 Jahren wählt mit einem Wert von 52 Prozent sogar die Mehrheit E-Mail als Kommunikationsweg. Lasst Euch also nicht erzählen, E-Mails seien nur was für alte Menschen.
Vor allem glaubt nicht an das immer wieder behauptete Ende der SMS. Der Boom bei mobilen Instant Messaging Services ist zwar beachtlich, doch der BITKOM geht von 310 Millionen zu Silvester verschickten Kurzmitteilungen aus. Erwartet wird zwar, dass dieses Mal etwas weniger Menschen diesen Weg für ihre Grüße zum Jahreswechsel wählen, doch diese werden mehr davon verschicken, was mit einem gewachsenen Anteil von Mobilfunkkunden mit SMS-Flatrate erklärt wird.
Für 2012 insgesamt rechnet der Verband sogar mit einem Anstieg des SMS-Volumens um 5 Prozent auf 58 Milliarden Kurzmitteilungen. 20 Jahre nach der ersten SMS ist dieser Kommunikationsweg also noch extrem gefragt. Den letzten Anstieg erklärt der BITKOM vor allem mit mehr automatisch verschickten SMS, wie sie beim Mobile-TAN-Verfahren im Online-Banking oder beispielsweise beim modernen Parkscheinkauf verschickt werden. Das unterstreicht meiner Ansicht nach aber umso mehr die große Bedeutung der SMS im Jahr 2012.
Gehört Ihr zu den zwei Prozent der Menschen in Deutschland, die zum Jahreswechsel überhaupt keine Grüße versenden möchten? Wenn nein, welche Kommunikationswege kommen bei Euch zum Einsatz?