Obwohl zunehmend mehr Dokumente schlichtweg digital abgelegt oder versendet werden, können etliche Anwender nicht auf Drucker verzichten. Es kann immer wieder vorkommen, dass man bestimmte Dokumente einfach ausdrucken möchte. Die meisten Anwender können sofort handeln, weil sie gut ausgestattet sind: Drucker sind in der Anschaffung sehr günstig geworden.
Allerdings soll dies nicht heißen, dass das Drucken günstig ist. Seit Tagen bin ich damit beschäftigt, mich im Bereich der Tintenstrahldrucker umzusehen – und ich muss mittlerweile gestehen, dass ich wirklich genervt und letztlich von den Herstellern enttäuscht bin. Grund ist die extreme Abzocke des Nutzers, denn egal für welchen Druckerhersteller oder welches Modell man sich entscheidet: Am Ende darf man immer kräftig löhnen.
Einige Leser werden nun vielleicht denken, Tintenstrahldrucker seinen längst aus der Mode gekommen. Es stimmt: Laserdrucker und sogar Farblaserdrucker sind günstig geworden (deshalb drucke ich auch vorrangig mit einem SW-Laserdruck). Allerdings gibt es Ausdrucke, bei denen ein Tintenstrahldrucker klar von Vorteil ist. Gerade wenn es um Fotos geht, haben diese Geräte klar die Nase vorn. Farblaserdrucker können zwar ebenfalls Fotos ausdrucken, aber gerade bei den Farbverläufen sowie der Intensität ist die Qualität nicht vergleichbar. Außerdem sind die einzelnen Toner in der Summe ganz schön teuer. Ich habe kein Interesse daran, 200 Euro für ein Gerät auszugeben und dann ein halbes Jahre später 400 Euro für neuen Toner nachschießen zu müssen.
Zurück zu den Tintenstrahldruckern. Abgesehen von der besseren Druckqualität bei Fotos überzeugen sie mit niedrigeren Anschaffungskosten – und auch die Druckkosten müssen nicht zwingend höher liegen. So gesehen sind die Drucker sehr attraktiv. Allerdings gibt es zahlreiche Einschränkungen und Nachteile, die mich ungemein ärgern.
Da wären zunächst die Preise für Tinte. Obwohl die Tinten günstig hergestellt werden, müssen die Kunden sehr tief in die Tasche greifen. Zumal ich das Gefühl habe, dass die Tintenmengen in den Patronen immer geringer werden. Bei den heutigen Geräten von Konsumenten (also untere und mittlere Preisklasse) fassen die Patronen oft keine 10ml mehr. Man muss sich dies einmal vorstellen: Für weniger als 10ml zahlt man je nach Druckermodell ungefähr zwischen 8 und 12 Euro. Wenn man nun bedenkt, dass einige Druckermodelle bis zu 8 Tintentanks haben, gilt es da ordentlich zu investieren, wenn Tinte nachgefüllt werden muss.
Nun könnte man natürlich auf Fremdtinten ausweichen. Ist aber leichter gesagt als getan. Am Markt stößt man auf zahlreiche Produkte, allerdings sind die meisten Refill-Patronen sowie auch nachgebaute Patronen für Geräte gedacht, die im Handel gar nicht mehr zu finden sind. Für die aktuellen Druckermodelle gibt es nur wenige Tinten, wodurch die Auswahl (zumindest nach meinen Kriterien) stark erschwert wird.
Wer günstig drucken möchte, kann sich an Druckertests orientieren. Es gibt Geräte, die in der Anschaffung keine 100 Euro kosten und auf durchschnittliche Druckkosten von weniger als 2 Cent pro Seite kommen. Dies wäre natürlich auch eine Orientierung. Doch sieht man sich die Produktbewertungen (z.B. bei Amazon oder Redcoon) an, so offenbart sich das nächste Problem: Viele Drucker versagen schon nach erstaunlich kurzer Zeit, weil beispielsweise Zahnräder abbrechen oder andere Defekte auftreten. Wer dies für Zufälle hält, ist ganz schön naiv: Verbraucherschützer haben viele solcher Fälle dokumentiert und sind zum Ergebnis gekommen, das hier eine geplante Obsoleszenz vorliegt.
Übrigens scheint die geplante Osoleszenz der Grund zu sein, weshalb ich mich überhaupt auf der Suche nach einem neuen Drucker befinde. Mein alter Tintenstrahldrucker (ein recht teures Markengerät, angesiedelt im Business-Bereich) druckt aus unerklärlichen Gründen nicht mehr. In Anbetracht dieser Tatsache habe ich keine Lust mehr, ein teures Geräte und vermeintlich hochwertigeres Gerät zu kaufen.