Bei Smartphones ist es den Deutschen wichtiger als bei jedem anderen Elektrogerät, dass sie das neuste Modell bekommen. Die Marke spielt laut einer aktuellen Umfrage für die Mehrheit der Käufer eine verhältnismäßig geringe Rolle. Betriebssystem, Preis und vor allem Akkulaufzeit haben als Kaufkriterien deutlich mehr Gewicht.
So wichtig Smartphones für die Deutschen inzwischen sind – nur jeder vierte hält sie für unverzichtbar. Fernseher kommen auf 48 Prozent, Kühlschränke sogar auf 65 Prozent. Das sind Zahlen aus der repräsentativen Online-Studie „Elektrogeräte“ der CreditPlus Bank AG, an der im Oktober 1.000 Bundesbürger teilnahmen. Ehrlich gesagt, mir liegt mein Kühlschrank auch näher als mein Smartphone. Diese Wahl ist verständlich!
Aber dass der Fernseher mit 48 Prozent noch vor dem Herd mit 47 Prozent liegt, verwirrt mich schon ein wenig. PC/Notebook/Tablet – diese Geräte standen bei der Befragung in einer gemeinsamen Katgorie – halten der Umfrage nach immerhin 45 Prozent der Deutschen für unverzichtbar.
Bei Smartphones immer das neueste Modell kaufen?
Bei Elektrogeräten, die den Menschen besonders wichtig sind, greifen sie allerdings nicht unbedingt zum jeweils neuesten Modell. Bei Kühlschränken kommt es gerade einmal 3 Prozent der Verbraucher darauf an. Bei Navigationsgeräten sind es wenigstens 4 Prozent, bei Handys 6 Prozent, bei Fernsehern 8 Prozent und bei PCs/Notebooks/Tablets 11 Prozent. An der Spitze stehen mit 17 Prozent Smartphones.
Abgefragt wurde außerdem, wie wichtig den Käufern bestimmte Eigenschaften bei ihren neuen Smartphones sind; dabei konnten drei Eigenschaften ausgewählt werden. Mit Abstand vorne liegt hier mit 45 Prozent eine lange Akkulaufzeit. Ein günstiger Preis ist 38 Prozent der Smartphone-Käufer wichtig.
Käufer bleiben gewähltem Betriebssystem treu
Alle anderen Kaufkriterien wiegen weit weniger schwer: Das Betriebssystem ihres neuen Smartphones zählt für 22 Prozent zu den Top-3-Kaufkriterien. „Ob Android, Windows Phone, iOS oder BlackBerry OS – das scheint eine Grundsatzentscheidung zu sein. Offensichtlich möchten sich die Verbraucher nicht gern umstellen, wenn sie sich einmal an ein System gewöhnt haben“, sagt Jan W. Wagner, Vorstandsvorsitzender bei CreditPlus. Dahinter folgen eine gute Kamera (20 Prozent), gute Sprachqualität (18 Prozent), eine hohe Prozessor-Leistungsfähigkeit (18 Prozent) und ein hochauflösendes Display (17 Prozent).
Noch weniger zählen Größe bzw. Handlichkeit (16 Prozent), viel Speicherplatz (15 Prozent), ansprechendes Design (15 Prozent), Marke (14 Prozent), belastbares Material (12 Prozent), geringes Gewicht (11 Prozent) und Extra-Funktionen wie Sprachsteuerung (6 Prozent). Die im Vergleich zur Akkulaufzeit geringe Bedeutung der Marke sollte die Smartphone-Produzenten aufhorchen lassen. Wenn keine andere Eigenschaft häufiger als wichtiges Kaufkriterium genannt wird, hat das meiner Einschätzung nach mit weit verbreiteter Unzufriedenheit an den allgemein niedrigen Akkulaufzeiten in dieser Geräteklasse zu tun.
Was sind denn Eure Top-3-Kaufkriterien bei Smartphones? Zwei der mir wichtigsten Eigenschaften kommen in der Liste leider gar nicht vor: Neben dem Betriebssystem waren mir zuletzt ein auswechselbarer Akku und ein mittels Speicherkarte erweiterbarer Speicher besonders wichtig. Den letzten Ausschlag gab die Kameraqualität. Meine Wahl fiel so zuletzt übrigens auf ein Samsung Galaxy S3.