Bis 2016 verdoppelt sich Jahr für Jahr die Zahl der ausgelieferten Smartphones aus dem Low-Cost-Bereich, berichtet NPD DisplaySearch . Die größte Nachfrage nach günstigen Smartphones kommt aus dem asiatisch-pazifischen Raum. In Nordamerika und Westeuropa ist das Interesse an Billig-Smartphones am geringsten.
Gäbe es nur Smartphones in der Preisklasse des iPhone hätte sich diese Geräteklasse wohl noch nicht allgemein durchsetzen können, schon gar nicht in Teilen der Welt, wo die Kaufkraft deutlich niedriger als in Nordamerika und Westeuropa ist. Das Preisspektrum ist inzwischen sehr breit, Smartphones sind heute schon zu „Handy“-Preisen zu haben. Die meisten Verbraucher greifen zwar nicht zu Low-Cost-Geräten, wenn sie günstige Alternativen zu Premium-Smartphones suchen, aber dem „Smartphones, Displays, Designs and Functionality“-Report von NPD DisplaySearch zufolge entwickelt sich dieses Marktsegment in den kommenden Jahren gut.
29 Prozent Marktanteil in 2016
Als Low-Cost-Smartphones werden in der Studie Geräte mit einem Verkaufspreis von weniger als 150 Dollar bezeichnet. Im Jahr 2010 wurden weltweit erst 4,5 Millionen Smartphones aus der untersten Preisklasse abgesetzt, im Jahr 2016 sollen es schon 311 Millionen sein. Das wären 29 Prozent Marktanteil!
Die meisten Mobilfunkkunden auf der Welt können nach Einschätzung der Analysten nicht mehr als 200 Dollar (zusätzlich zu den Kosten aus ihrem Mobilfunkvertrag) für ein Smartphone ausgeben, meint Shawn Lee, Research Director bei NPD DisplaySearch. Mit entsprechend billigen Geräten werden neue Kundengruppen erschlossen.
60 Prozent der Nachfrage aus Asien-Pazifik-Region
Aus der asiatisch-pazifischen Region kommt dabei die mit Abstand größte Nachfrage (60 Prozent). Erst mit weitem Abstand folgen Lateinamerika, der Mittlere Osten und Afrika, Osteuropa, Westeuropa und Nordamerika. Die Experten weisen auf zwei Faktoren für den Erfolg von Billig-Smartphones in dieser Region hin: Der größte Teil der Fabriken und Zuliefererfirmen befindet sich ebenfalls im asiatisch-pazifischen Raum. Das hilft, Zeit und Kosten zu sparen.
Um niedrige Preise zu ermöglichen, setzen die Billig-Hersteller auf preiswerte und sofort lieferbare Komponenten. Außerdem sparen die Anbieter bei den Lizenzgebühren: Die freie Verfügbarkeit des populären Betriebssytems Android trägt ebenfalls dazu bei, dass Smartphones für unter 150 Dollar angeboten werden können. Es überrascht nicht, dass die Hersteller bei ihren Low-Cost-Geräten auf bewährte Niedrigpreis-Komponenten sowie einfache Displays zurückgreifen und möglichst wenig selbst entwickeln.
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