Medieninhalte aller Art vor dem Download zu bezahlen ist für viele Verbraucher in Deutschland ganz selbstverständlich geworden. Die GfK geht für 2012 von Umsätzen im Download-Bereich in Höhe von 392 Millionen Euro aus. Das wäre ein Plus von 60 Prozent gegenüber 2011.
Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, da es allgemeine Meinung bei Internetnutzern war, dass sich bezahlte Downloads nie durchsetzen würden. Angesichts der Fülle an (zu großen Teilen illegalen) Quellen für kostenlose Downloads erschien es vielen Leuten absurd, Geld für digitale Medienhalte zu bezahlen. Damals gab es allerdings noch so gut wie keine legalen Angebote dieser Art.
Download-Portale und App-Shops der heutigen Art existierten nicht. Das Einzige, was in Sachen kostenpflichtige digitale Inhalte funktionierte, waren lange Zeit Handy-Klingeltöne. Kein Wunder eigentlich, denn Handy-Klingeltöne zu kaufen war ausgesprochen einfach. Zudem brauchte man keine Kreditkarte bzw. musste man sich nicht mit Bezahlsystemen auseinandersetzen.
Geschäft mit E-Books entwickelt sich gut
Heute ist nicht nur das Angebot bei Filmen, Musik, Games, E-Books und Software groß, die Bezahlung stellt nur noch selten eine Hürde dar. Sogar in den E-Book-Markt, in Deutschland noch unterentwickelt, kommt langsam in Fahrt. Schon 11 Prozent der Download-Umsätze, das entspricht 44 Millionen Euro, entfällt laut GfK dieses Jahr auf E-Books. Basis dieser Zahlen ist GfK Media*Scope, eine kontinuierliche Befragung von 25.000 Verbrauchern in Deutschland zu ihren Einkäufen (unter anderem auch im Medienmarkt).
Bei aller Begeisterung für die großen Zuwächse im digitalen Vertrieb: Im Vergleich zum gesamten Entertainment-Markt machen die Download-Umsätze erst 10 Prozent aus. Der mit Abstand größte Bereich ist dabei Musik. Das dürfe nicht zuletzt daran liegen, dass es Downloadshops für Musik bereits vergleichsweise lange gibt. Zudem kann man Musik als Download auch kaufen, wenn kein besonders schneller Internetzugang zur Verfügung steht. Kinofilme in HD in vertretbarer Zeit herunterladen setzt dagegen einen Internetanschluss voraus, wie er auch heute noch nicht in ganz Deutschland erhältlich ist.
Umsätze mit E-Books im Jahresvergleich verdoppelt
Am dynamischsten entwickelt sich derzeit der Markt für elektronische Bücher. Ihr Umsatzanteil verdoppelte sich binnen eines Jahres. Die Download-Umsätze mit E-Books liegen daher jetzt vor denen mit Videos und Hörbüchern. Für die zweite Jahreshälfte geht man bei der GfK aufgrund von Erfahrungswerten von weiteren Zuwächsen aus.
Zum Lesen von E-Books braucht man nicht zwangsläufig ein spezielles Lesegerät. Dennoch besitzen schon 2,2 Millionen Deutsch einen E-Book-Reader. Jeder zweite davon ist zwischen 30 und 49 Jahren alt. Besonders Frauen lesen E-Books gern auf diesen speziellen Lesegeräten. Männer greifen dafür eher zu Tablets und Smartphones.
Für welche Arten von Medieninhalten gebt Ihr häufig Geld aus?