Im Bereich der Digitalfotografie sind Systemkameras zweifelsohne der Trend schlechthin. Die kompakten Kameras, die DSLR-Bildqualität versprechen, kommen ungemein gut an. Mittlerweile gibt es so gut wie keinen Kamerahersteller mehr, der nicht in diesem Segment tätig ist. Das Wachstum ist enorm und noch sind die Karten nicht endgültig verteilt: Jeder Anbieter hat noch die Chance, sein System erfolgreich zu etablieren.
Allerdings reizen die Hersteller ihre Möglichkeiten bei weitem nicht aus. Wenn man sich mit dem Markt näher auseinandersetzt, wird relativ schnell deutlich, von wem die zahlreichen Systemkameras gekauft werden. Hierbei handelt es sich überwiegend um begeisterte Fotografen, die bereits DSLR-Systeme besitzen. Von Profis zu sprechen, wäre jetzt übertrieben, aber in erster Linie sind es begeisterte Hobbyfotografen und danach die Profis, die sich mit entsprechenden Kameras eindecken.
Der Otto-Normalverbraucher entscheidet sich beim Kauf einer Digitalkamera nur vergleichsweise selten für eine Systemkamera. Man muss nur einmal Orte aufsuchen, die massenhafte von Touristen aufgesucht werden. Dort schaut man sich an, mit welchen Kamera fotografiert wird. Die meisten Leute fotografieren mit der typischen Kompaktkamera, die von den Experten auch gerne abwertend als Kompaktknipse bezeichnet wird. Systemkameras bekommt man nur äußerst selten zu sehen.
Der Grund, weshalb es in erster Linie die begeisterten Hobbyfotografen und Profis sind, die sich mit solchen Kameras eindecken, ist schnell gefunden. Es genügt, einen Blick auf die Preisschilder der Kameras zu werfen: Systemkameras sind schlichtweg zu teuer. Man muss schon sehr von der Fotografie begeistert sein, um sich eine solche Ausrüstung anzuschaffen.
Den meisten Verbrauchern dürfte sich die Frage nach einer Systemkamera gar nicht stellen, denn im Grunde ist es nicht möglich, sich unter 400 Euro mit einem neuen System einzudecken. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das Fotografieren erst dann richtig Spaß macht, wenn man noch ein paar Objektive besitzt, so kann es schnell teuer werden. Selbst wenn man sehr preisbewusst einkauft, ist man schnell seine 800 Euro los. Tolle Kameras wie die Fuji X-PRO1 liegen mit einem Preis von 1.500 Euro noch deutlich höher und somit weit außerhalb des Budgets der meisten Verbraucher. Zwar hausieren nun Gerüchte über eine günstigere Einstiegsversion, aber auch dessen Preis könnte immer noch stattlich bemessen sein.
Die Kamerahersteller sollten deshalb reagieren. Solange man für 150 bis 250 Euro richtig gute Kompaktkameras kaufen kann, werden viele Konsumenten nicht dazu bereit sein, mehr als den doppelten Betrag für eine Systemkamera auszugeben. Hier müssen die Preise fallen: Es wäre ja möglich, preiswerte Basismodelle anzubieten, die nicht ganz so viele Funktionen aufweisen und sich außerdem preiswert um einige Objektive erweitern lassen. Denn ansonsten werden die Systemkameras, die den Kompaktkameras um Weiten überlegen sind, nicht aus ihrer Nische hervorkommen.
Januar 29th, 2013 at 12:09
Danke für den Guten Beitrag,Profis und anspruchsvolle Amateure lockt Nikon mit der neuen D600 gleichermaßen: Eine Vollformat-DSLR unter 2.000 Euro.