Im vorangegangenen Post habe ich verdeutlicht, weshalb ich den Umstieg von Windows auf Mac OS X gewagt habe. Anschließend bin ich dazu übergegangen, meine Erfahrungen mit der Stabilität des Betriebssystems zu schildern. Heute möchte ich zeigen, so die Schwächen dieses Betriebssystems bei der alltäglichen Arbeit liegen.
Finder hat gegen den Explorer keine Chance
Eine der zweifelsohne größten Schwachstellen von Mac OS X ist der Finder. Hierbei handelt es sich um den Dateimanager des Apple Betriebssystems. Im Wesentlichen bringt er zwei ganz große Schwächen mit sich, die mich bei der alltäglichen Arbeit immer wieder ärgern.
Da wäre zunächst einmal die Darstellung. Es gibt zwar verschiedene Darstellungsarten, doch letztlich sind alle nur bedingt zu gebrauchen. Die klassische Baumstruktur, wie man sie vom Windows Explorer her kennt, ist um Welten besser. Zwar gibt es eine Struktur, die Ordner in verschiedene Ebenen einteilt, aber das genügt nicht. Wenn man beispielsweise Dateien innerhalb von Ordnern verschieben möchte, klickt man sich einen Wolf. Auch das Markieren von Dateien kann sich je nach Darstellung schwierig gestalten. Am besten ist es, dann die Darstellung zu wechseln. Aber weshalb soll man das tun, wenn man eigentlich genau weiß, dass es auch viel leichter gehen würde (wer aus dem Windows-Lager kommt, muss hier wirklich leiden).
Auch die Darstellung der Ordnerinhalte ist nicht gerade optimal. Wer zum Beispiel die alphabetische Sortierung wählt, muss in Kauf nehmen, dass auch die Ordner alphabetisch einsortiert werden. Sortiert man nach „Art“, so sind Ordner und bestimmte Dateitypen gruppiert: Praktisch, aber leider wird dann die alphabetische Sortierung wieder aufgelöst.
Am schlimmsten finde ich jedoch die fehlende Möglichkeit, Dateien direkt im Finder zu erstellen. Viele Apple-Fans stören sich nicht daran und verweisen auf die Möglichkeit, Dateien immer aus der jeweiligen Anwendungssoftware heraus gezielt abzuspeichern. Allerdings ist dieser Weg deutlich aufwendiger und vor allem dann sehr lästig, wenn es darum geht, große Projekte (mit vielen Unterordnern und Dateien) zu verwalten und beispielsweise viele neue Dateien zu ergänzen. Auch hier ist es so, dass man sich regelrecht einen Wolf klickt.
Störende Kleinigkeiten
Ansonsten sind es eher vereinzelte Kleinigkeiten, die mich an Mac OS X stören. Programme starten trotz Zuweisung an einen bestimmten Desktop auf einem anderen Desktop. Per Wechsel über Tastatur in ein anderes Programm wird das Programm im Hintergrund angezeigt und beispielsweise vom Finder überlagert. Dann fährt der Mac nach definierter Wartezeit nicht in den Ruhezustand, sondern startet stattdessen den Bildschirmschoner…
Mac OS X ist nicht schlechter als Windows
Wie ich bereits im ersten Teil geschrieben haben, soll dies kein Mac Bashing sein. Ich wollte lediglich aufzeigen, dass Mac OS X ebenfalls gewisse Schwächen mit sich bringt. Unterm Strich schenken sich Mac OS X und Windows nicht viel. Beide Betriebssysteme haben große Schwächen – als Nutzer gilt es deswegen abzuwägen, mit welchen dieser Schwächen (oder auch Stärken) man besser zurechtkommt.
Ach ja, ein weiterer Computer steht schon bereit: Wenn ich mal Zeit habe, werde ich es wagen, auf Linux umzusteigen. Aufgrund von Mac OS X dürfte ich hier (vor allem was das GUI angeht) nun einigermaßen gut vorbereitet sein. Vielleicht komme ich ja dort besser zurecht, ansonsten wird hier noch ein Beitrag erscheinen, der über die Schwächen von Linux informiert.