In Deutschland nutzt mehr als jeder Dritte Computerspiele. Obwohl Gaming unter jungen Menschen besonders stark verbreitet ist, wird inzwischen in allen Altersgruppen regelmäßig gespielt. Der Boom bei Smartphones sorgt für wachsende Spielerzahlen. Besonders Gelegenheitsspiele profitieren von solchen mobilen Endgeräten.
Im Auftrag des BITKOM haben die Meinungsforscher von Forsa 1.000 Personen ab 14 Jahren – davon 500 Gamer – zum Thema Computerspiele befragt. Danach gewinnt Gaming weiter Anhänger. Inzwischen gehören 35 Prozent der Bürger (ab 14 Jahren) zur spielenden Bevölkerung, das sind 24 Millionen Menschen. Letztes Jahr betrug ihr Anteil an der Bevölkerung erst 32 Prozent.
Nicht nur junge Männer sind Spieler
Nach wie vor sind Videospiele in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich beliebt: 68 Prozent in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen nutzen elektronische Spiele, also fast doppelt so viele wie im Bevölkerungsdurchschnitt. Aber: „Gespielt wird mittlerweile in allen Altersklassen“, sagt BITKOM-Präsidiumsmitglied Ralph Haupter. Unter den 50- bis 64-Jährigen spielt immerhin fast jeder vierte (24 Prozent). „Das Angebot an Spielen wurde durch Apps und Social Games stark erweitert und erreicht jetzt neue Interessentengruppen. Die Zeiten, in denen nur junge Männer gespielt haben, sind endgültig vorbei.“
Einen deutlichen Unterschied – wenngleich längst nicht mehr so wie in früheren Zeiten – gibt es diesbezüglich zwischen Männern und Frauen: 44 Prozent der Männer, aber nur 28 Prozent der Frauen nutzen Videospiele. Zudem präferieren Männer und Frauen statistisch gesehen unterschiedliche Genres. Fast zwei von drei Gamern spielen Casual Games, die Gelegenheitsspiele sind die beliebteste Art von Spielen in Deutschland. Bei Frauen sind sie besonders beliebt, 70 Prozent der weiblichen Spieler nutzten sie.
Mobile Endgeräte fördern das elektronische Spielen
„Der Trend zu einfachen Gelegenheitsspielen für zwischendurch ist eng mit dem Erfolg von Smartphones und Tablet-Computern verbunden. Pausen im Alltag, etwa im Bus oder beim Arzt, werden mit Casual Games spielend überbrückt“, erläutert Haupter. Sehr gefragt sind außerdem Strategie- und Aufbauspiele, die von 59 Prozent der Gamer genutzt werden. Bei den Männern ist dieses Genre sogar die Nummer eins, 62 Prozent von ihnen spielen solche Games. Dagegen nutzen nur 43 Prozent Action-Spiele und Ego-Shooter.
Was meint Ihr, wie stark die Gelegenheit zum Spielen die Lust aufs Spielen fördert? Unterwegs bzw. ortsungebunden spielen kann man schließlich nicht erst seit der Einführung von Smartphones. Zuvor boten bereits tragbare Spielkonsolen erstaunliche Möglichkeiten, doch man kann noch weiter zurückgehen – bis zum ersten Gameboy und seinen Vorläufern wie den „Game & Watch“-LCD-Spielen Anfang der 80er Jahre. Ein Smartphone kauft man sich in der Regel nicht zum Spielen, doch wenn man es erst einmal hat und innerhalb von Sekunden aus einem gewaltigen Angebot an Spiele-Apps etwas auswählen und installieren kann, bekommt man schon Lust, mal den einen oder anderen Titel auszuprobieren. So ging es mir jedenfalls.