Schon seit einer ganzen Weile hört man immer wieder von Bloggern sowie auch anderen Personen, die Selbstversuche wagen und sich den neuen Medien gezielt entziehen. Meist werden entsprechende Vorhaben lautstark angekündigt und hinterher werden umfassende Abhandlungen über das Erlebte verfasst.
Auch ich habe mich solch einem Versuch unterzogen. Allerdings habe ich ihn nicht angekündigt und viel zu erzählen gibt es im Grunde auch nicht. Dieser Blogbeitrag dürfte genügen, um meine Erfahrungen zu schildern, die ich während einer zweiwöchigen Abstinenz von Facebook gesammelt habe.
Allerdings möchte ich noch ein paar Worte vorwegnehmen und erläutern, weshalb ich gerade Facebook ausgewählt habe. Der Grund ist simpel: Ich hatte im Vorfeld das Gefühl, dass man auch ohne Facebook weiterhin gut leben könnte. Anders denke ich über das Thema Google-Abstinenz: Die Suchmaschine spielt für mich sowohl beruflich als auch privat eine wichtige Rolle. Da mir die Alternativen nicht zusagen, würde ich auf Google nur äußerst ungern verzichten wollen – ein Test muss daher nicht sein.
Okay, nun endlich zum Facebook Entzug. Der Grund, weshalb ich dies ausprobieren wollte, ist auch hier ganz simpel: Ich habe festgestellt, dass ich doch relativ viel Zeit im größten Social-Network der Welt verbringe. Mindestens zweimal am Tag (meist einmal am Morgen und einmal am Abend) habe ich mich eingeloggt, um Status-Updates zu verfolgen. Diesbezüglich muss ich anmerken, dass ich Facebook eher passiv nutze: Ich will sehen, was bei anderen Personen los ist. Zwar veröffentliche ich manchmal Status-Updates oder poste Links zu meiner Meinung nach empfehlenswerten Seiten, aber das war es dann auch schon.
Ich schätze, dass ich pro Tag zwischen 10 bis 20 Minuten bei Facebook verbringe. Verglichen mit vielen anderen Nutzern dürfte das noch überschaubar sein. Doch wenn man bedenkt, dass ich hiermit auf drei bis vier Tage Nutzungsdauer im Jahr komme, ist das dennoch ganz schön viel Zeit.
Meine Abstinenz bei Facebook beläuft sich mittlerweile auf 14 Tage. Ich wage zu behaupten, dass ich bereits jetzt ein Fazit ziehen kann. Das Fazit fällt vergleichsweise kurz und simpel aus: Die Nichtbenutzung von Facebook hat mich im Grunde kein bisschen gestört. Nur ganz selten hatte ich überhaupt in Erwägung gezogen, mich bei Facebook einzuloggen. Ich habe nicht das Gefühl, wichtige Dinge verpasst zu haben. Ganz im Gegenteil: Ich werde das Gefühl nicht los, dass es sogar vernünftig ist, Facebook nicht ganz so häufig zu benutzen. Im Ende geht es nicht um wichtige Informationen, sondern schlichtweg um Unterhaltung – und deshalb könnte ich zumindest theoretisch verzichten.
Damit will ich sagen, dass ich dem Social Network nicht dauerhaft fern bleiben möchte. Allerdings wird sich meine Nutzungsdauer verkürzen – es dürfte reichen, sich alle zwei bis drei Tage einzuloggen. Ob das tatsächlich so kommen wird, ist eine andere Frage. Vielleicht werde ich darüber in einigen Wochen berichten.
Wie sieht es bei Euch aus, wie häufig nutzt Ihr Facebook und könnt Ihr Euch vorstellen, dem Social Network längere Zeit oder gar dauerhaft fern zu bleiben?
Juli 13th, 2012 at 19:56
Auf das eine oder andere interessante Thema stoße ich bei Facebook immer wieder. Es kommt – wie bei anderen Diensten ganz genau so – darauf an, wessen Informationen man sich „aussetzt“.
Ein Plus bei Facebook ist, dass hier einige Unternehmen Infos verbreiten, die sich auf ihrer eigenen Website nicht bereitstellen. Das ist ein ganz gewaltiger Fehler, aber so ist es nun mal.
Was mir bei Facebook fehlt, sind gute Filtermöglichkeiten, um selbst steuern zu können, welche Arten von Infos ich sehe. Nur weil man einen Kontakt zu einer anderen Person hat, will man ja noch nicht ständig etwas aus ihrem Privatleben erfahren. Und ja, die Infos mancher Kontakte habe ich komplett geblockt, aber das ist der Ausnahmefall. Mir fehlt einfach eine differenzierte Möglichkeit zum Filtern.