In der vergangenen Woche hatte ich einen Beitrag veröffentlicht, der sich um ein neues Smartphone aus dem Hause Samsung drehte, welches sich mit einem Eingabestift bedienen lässt. Der Eingabestift erlebt bei diesem Gerät ein Revival, schließlich waren schon die ersten Organizer entsprechend ausgestattet.
Per Kommentar begrüßte Oliver nicht nur den Eingabestift, sondern sprach zugleich den Wunsch nach neuen Smartphones aus, die wieder über eine klassische Tastatur verfügen. Gemeint ist eine Tastatur auf Hardware-Ebene – nicht die Display-Tastatur, die von Apple erfolgreich etabliert hat.
Ich kann mich diesem Wunsch nur anschließen, denn tatsächlich scheint es so, als verfügten alle neuen Smartphones nur noch über virtuelle Tastaturen. Bislang war mir dies noch gar nicht so bewusst, dabei bin ich ein großer Fan der klassischen Tastatur. Denn obwohl die Erkennung der virtuellen Tastaturen mittlerweile gut funktioniert, lässt sich mit ihnen nicht ganz fehlerfrei arbeiten. Selbst die immer größer werdenden Displays tragen nur bedingt zu einer Besserung bei.
Die Hardware-Tastatur bringt zweifelsfrei gewisse Vorteile mit sich. Hierzu zählt insbesondere die Möglichkeit, treffsicher tippen zu können. Es reicht nicht, eine Taste einfach nur zu berühren – es gilt sie schon richtig zu drücken, wodurch sich die Fehlerquote beim Schreiben reduzieren lässt. Zumindest geht es mir so: Beim schnellen Tippen liegt die Fehlerrate bei der physischen Tastatur ein ganzes Stück niedriger.
Aber auch sonst ist die physische Tastatur sehr praktisch. Bei der virtuellen Tastatur geht es mir immer so, dass ich genau auf das Display gucken muss, um die Tasten zu treffen. An eine physische Tastatur kann man sich hingegen gewöhnen – zumindest leichter als bei der virtuellen – sodass man die eine oder andere Taste auch drücken kann, ohne ganz genau hinsehen zu müssen.
Sehr positiver Dinge bin ich bislang aber nicht. Es scheint so, als ob das iPhone immer noch das Maß der Dinge verkörpert und sich die anderen Hersteller maßgeblich am Apple Smartphone orientieren. Schade eigentlich, denn so ist eine Abgrenzung ihrer eigenen Produkte nur schwer möglich. Dabei bin ich mir sicher, dass es etliche Leute gibt, die ein Smartphone mit physischer Tastatur vorziehen würden.
Allerdings müsste die Umsetzung schon wirklich gelungen sein. Gerade bei den letzten Smartphone Geräten, die noch über Tastaturen verfügten, war ich enttäuscht. Es schien, als ob Abstriche in Sachen Bedienbarkeit bewusst in Kauf genommen wurden, nur um die Geräte noch kompakter zu machen. Dabei muss ein Smartphone gar nicht extrem klein sein. Ganz im Gegenteil: Je mehr man auf dem Display sieht und je größer die Tastatur, desto besser.
Die für meinen Geschmack mit Abstand beste Tastatur hatte übrigens das Palm Treo 680 Smartphone. Die Tasten waren nicht zu klein und fügten sich ideal in das Design ein. Doch leider ist Palm längst Geschichte.
Mai 31st, 2012 at 20:16
Es kommen schon noch Smartphones mit physischer Volltastatur auf den Markt – aber fast nur im Billig-, allenfalls im Mittelklasse-Bereich. Ein neues Premium-Gerät mit Android OS sucht man auf dem deutschen Markt derzeit vergebens. Und da HP – aus meiner Sicht viel zu früh und unnötiger Weise – den Kampf aufgegeben hat, sieht es für attraktive Tastatur-Geräte nun noch schlechter aus.
HP und zuvor Palm bot eine Kombination aus modernem Betriebssystem, Touchscreen und Tastatur.
Immerhin RIM setzt noch auf richtige Tastaturen, aber aber vielleicht ist das auch das Problem im Massenmarkt.
Ein weiteres Problem: Wenn die meisten Smartphones große Displays haben, werden die Apps entsprechend programmiert. Wenn auf der Vorderseite Tastatur und Display sich den Platz teilen, kann der Bildschirm nicht groß sein. Insofern ist bei Android-Smartphones derzeit höchstens auf Slider-Geräte zu hoffen.
Wenn man bedenkt, wie flach Geräte wie das neue Samsung Galaxy S3 sind, sollte es an sich kein Problem sein, eine Tastaturveriante von Premium-Smartphones anzubieten. So dick wie früher müssten diese Geräte nicht sein.