Innerhalb eines Jahres ist Android OS vom dritten auf den ersten Platz aufgestiegen, was die Betriebssysteme der in Deutschland aktiven Smartphones angeht. Symbian von Nokia verliert massiv Marktanteile, liegt aber weiterhin vor iOS von Apple.
Bei den frischen Zahlen aus einer Erhebung von comScore, die der BITKOM diese Woche nennt, ist es schwer zu sagen, was die größere Sensation ist: die explosionsartige Verbreitung von Android oder die Tatsache, dass Symbian immer noch mehr genutzt wird als iOS. Die Marktforscher haben den Bestand in Deutschland aktivierter Smartphones im ersten Quartal dieses Jahres mit dem Bestand im Vorjahresquartal verglichen.
Im ersten Quartal 2011 waren die Android-Phones mit 17 Prozent erst die drittgrößte Gruppe, bloß ein Jahr später sind sie mit 40 Prozent die klare Nummer eins. Das vor allem auf Nokia-Geräten eingesetzte Symbian OS war Anfang 2011 auf 42 Prozent aller hierzulande genutzten Smartphones zu finden. Insofern sind immer wieder zu hörende Aussagen, Nokia hätte den Trend zu Smartphones verschlafen, völliger Blödsinn. Wenn man etwas in dieser Richtung sagen möchte, was den Absturz erklärt, dann: Nokia hat wichtige Trends bei (!) Smartphones verschlafen, aber mit Smartphones erfolgreich waren die Finnen bereits in den 90er Jahren, lange bevor es diesen Begriff gab.
Symbian von Nokia vor iOS von Apple
Obwohl der Anteil an Symbian-Smartphones massiv gesunken ist, liegt das Betriebssystem dieses Jahr mit seinen 24 Prozent immer noch vor iOS von Apple. „Gefühlt“ mag ja schon jeder Zweite ein iPhone besitzen, tatsächlich sind Symbian-Smartphones weiter verbreitet. Der Konzern mit dem Apfel-Logo konnte seinen Marktanteil zudem nur minimal ausbauen: von 21 Prozent auf 22 Prozent. Damit ist Android OS in Deutschland fast doppelt so stark vertreten wie iOS.
Zumindest muss Apple nicht fürchten, vom dritten Platz verdrängt zu werden, denn im Verfolgerfeld sieht es nicht gut aus: Microsoft erreicht mit Windows Phone und dem Vorgänger Windows Mobile zusammen lediglich noch 7 Prozent, im Jahr 2011 war es mit 11 Prozent wenigstens noch ein zweistelliger Wert. Sogar nur 3 Prozent aller Smartphone-User in Deutschland verwenden einen BlackBerry, im Vorjahr waren es mit 4,5 Prozent aber auch nicht viel Mobilfunkkunden, die BlackBerry OS von Research in Motion (RIM) einsetzten. Weitere Betriebssysteme (denken wir an Bada von Samsung oder webOS von HP) werden in der BITKOM-Meldung nicht einmal mehr einzeln aufgeführt. Ihr Anteil ging von 4,5 Prozent auf 4 Prozent leicht zurück.
52 Prozent mehr Smartphones
Wenn die Veränderungen bei den Anteilen der Smartphone-Plattformen so stark ausfallen liegt das mit Sicherheit auch am schnellen Anstieg der Mobilfunkkunden, die überhaupt ein Smartphone besitzen. Innerhalb von nur einem Jahr stieg deren Zahl um 52 Prozent bzw. 8,1 Millionen auf 23,6 Millionen. Bei einem Anteil von 41 Prozent unter den Mobilfunkkunden sind die Smartphone-Besitzer aber weiter in der Minderheit. Man sollte hier allerdings berücksichtigen, dass nur Personen ab einem Alter von 15 Jahren berücksichtigt wurden. Insofern dürften Smartphones in der Gesamtbevölkerung doch schon etwas stärker verbreitet sein.
Welches Betriebssystem läuft auf Eurem Smartphone? Welche Rolle spielte es bei der Gerätewahl? Für mich steht die Wahl des Betriebssystems an erster Stelle. Allerdings wollte ich letztes Jahr endlich mal Gerät haben, das bei der Hardware in der ersten Liga spielt – weshalb meine Wahl auf ein Samsung Galaxy S2 fiel. Was sich als gute Entscheidung erwies.