Vor Ende des Jahres wird die Marke von 40 Millionen Nutzern beim Mobilfunkstandard der vierten Generation durchbrochen, sagen die Experten von ABI Research. An der Spitze der Entwicklung steht Nordamerika, aber der asiatisch-pazifische Raum holt schnell auf.
In Deutschland vergeht kaum eine Woche, in der nicht weitere Städte oder Regionen von einem Mobilfunkanbieter mit schnellem mobilem Internet auf Basis von Long Termin Evolution (LTE) versorgt werden. Die Zahl der Endgeräte mit LTE-Unterstützung wächst zusehends. Im internationalen Vergleich geht es in Deutschland indes eher gemächlich mit 4G-Internet voran. Ein aktuelles Beispiel für die Unterschiede zwischen den Regionen ist das neue Samsung-Flaggschiff. Das Samsung Galaxy S3 wird in Japan als LTE-Version auf den Markt kommen, hierzulande aber nur als UMTS-Version.
Nordamerika an der Spitze
60 Prozent aller LTE-Verträge wurden bisher in Nordamerika abgeschlossen. Mit 37 Prozent liegt der asiatisch-pazifische Raum noch mit einigem Abstand auf dem zweiten Platz, doch ABI Research geht von einem Überholen im Jahr 2014 aus. Am schnellsten verbreitet sich das schnelle mobile Internet in China, Indien, Japan und Südkorea, wobei das Wachstum in den beiden letztgenannten Ländern besonders hervorsticht. Wesentliche Faktoren sind hierbei ein Angebot an attraktiven Inhalten sowie Preise auf dem Niveau von UMTS-Flatrates.
Im asiatisch-pazifischen Raum kommt die Variante TD-LTE zum Einsatz. Letztes Jahr gab es weltweit erst eine Millionen TD-LTE-Mobilfunkverträge, für das Jahr 2017 prognostizieren die Experten 139 Millionen, davon 92 Millionen in China, Indien und Japan. Gebremst wird die Verbreitung durch je nach Region unterschiedliche für LTE genutzte Frequenzbereiche. Für die Hersteller verteuert sich dadurch nämlich die Entwicklung neuer Smartphones.
Geräteauswahl und Preise als Erfolgsfaktoren für LTE
Trotzdem erwarten die Analysten für 2012 eine große Palette an LTE-Smartphones von Herstellern wie Samsung, Apple und Nokia. Eine große Endgeräteauswahl sowie schnell steigende Datenmengen im mobilen Internet benennt ABI Research als Hauptursachen für eine schnell steigende Zahl von LTE-Mobilfunkkunden.
Muss Euer nächstes Smartphone schon LTE unterstützen? Meiner Meinung nach kann man beim Kauf eines Smartphones dieses Jahr noch gut auf LTE verzichten. Anders als bei Notebooks sind die Datenmengen, die bei der mobilen Netznutzung mit einem Smartphone anfallen, recht gering. Ob kaum jemand mehr als 500 MB Traffic pro Monat braucht, wie etwa E-Plus erklärt, sei einmal dahingestellt. Große Downloads kann man zu Hause erledigen, wo man sowieso WLAN nutzen sollte, um Traffic zu sparen. Für die meisten unterwegs interessanten Anwendungen werden keine hohen Bandbreiten und keine großen Datenmengen benötigt.