Womöglich hatte noch nicht einmal Steve Jobs mit einem solch großen Erfolg des iPad gerechnet. Zwar gab sich Apple bei der Vorstellung seines ersten Tablet Computer äußerst zuversichtlich, doch ein solch enormer Erfolg war zur damaligen Zeit nicht abzusehen. Zumal das Gerät längst nicht nur Anwendung im privaten Bereich findet.
In erster Linie wurde das iPad für den privaten Bereich entwickelt. Man sprach anfangs auch gerne vom so genannten Couch Computer oder dem Couch Tablet, weil es im Vergleich zu einem Laptop einfach praktischer einzusetzen ist und weil man auf ihm auch nicht richtig arbeitet bzw. kaum Daten eingibt, sondern eher Daten aufnimmt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass sich das iPad nicht auch zu geschäftlichen Zwecken einsetzen ließe.
Genau betrachtet dauerte es gar nicht lange, bis erste Unternehmen damit begannen, fleißig iPads zu bestellen. Die Gründe, weshalb die Geräte angeschafft wurden, sind je nach Unternehmen ganz unterschiedlich. Im Vertriebsbereich sollen Mitarbeiter beispielsweise komfortabler unterwegs oder auch direkt vor dem Kunden arbeiten können. Im klassischen Verkauf wird das Tablet mittlerweile auch eingesetzt. So mancher Autoverkäufer zeigt beispielsweise seinen Kunden direkt am iPad auf, wo die Besonderheiten des Fahrzeugs liegen.
Aber mit dem iPad sind auch noch ganz andere Sachen möglich. Eines der mit Sicherheit außergewöhnlichsten Beispiele ist die Nutzung des iPad als Kassensystem. Das Startup Orderbird hat sich genau diesem Konzept verschrieben. Kunden sind Restaurants, die das iPad tatsächlich als vollwertigen Ersatz zur klassischen Restaurantkasse einsetzen. Interessant ist dieser Ansatz vor allem deshalb, weil die konventionellen Kassensysteme als vergleichsweise kostspielig gelten. Wenn ein Restaurant mit einem solchen System neu ausgestattet wird, drohen Kosten, die sich auf mehrere tausend Euro belaufen. Das System von Orderbird ist laut Golem inklusive Hardware bereits für knapp 1.000 Euro zu haben. Damit ist es wesentlich günstiger und punktet zugleich mit einer hohen Vielseitigkeit.
Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis weitere Einsatzbereiche in Unternehmen folgen. Man stelle sich nur einmal die Verwendung des iPad im Werkstattbereich vor. Gerade bei besonders komplexen Arbeiten, die beispielsweise der Wartung von Flugzeugtriebwerken, bietet es sich geradezu an, das iPad einzusetzen. Mechaniker können mit dem Gerät wesentlich effizienter, als beispielsweise mit einem sperrigen Laptop arbeiten.
Mich würde es daher nicht überraschen, wenn wir in den kommenden Monaten noch von vielen weiteren Startups hören, die Apps für das iPad anbieten und es dadurch in ein ganz spezielles Tool für den professionellen Unternehmenseinsatz verwandeln.