Für die meisten Hobbyfotografen ist es vollkommen normal, dass sie mit dem Display ihrer Kamera arbeiten. Wer sich im Besitz einer typischen Kompaktkamera befindet, hat gar keine andere Wahl: Ausschließlich auf dem Display ist zu erkennen, welche Objekte sich augenblicklich vor der Linse befinden. Beim Arbeiten mit Systemkameras verhält es sich nicht viel anders. Einige Modelle arbeiten zwar mit Aufstecksuchern, aber primär wird mit dem Kameradisplay gearbeitet.
Für die meisten Hobbyfotografen ist es daher eine gewisse Umstellung, wenn sie auf eine DSLR Kamera umsteigen – dort ist es nämlich üblich, dass durch einen klassischen Sucher geblickt werden muss. Zwar befindet sich der so genannte Live-View Modus bei mittlerweile fast jeder neuen DSLR Kamera mit an Bord, aber dennoch gilt der Sucher als unverzichtbar. Zahlreiche DSLR Fotografen arbeiten ohnehin nicht gern mit einem Display – sie ziehen es bewusst vor, mit dem Sucher zu arbeiten.
Es gibt allerdings Situationen, in denen es ungemein praktisch ist, wenn der Live-View Modus zur Verfügung steht. Vor allem wenn es um absolute Präzision geht und man nicht unter Zeitdruck steht. Ein sehr gutes Beispiel ist die Produktfotografie: Das gesamte Setup kann in aller Ruhe aufgebaut werden. Anschließend wird die Kamera so konfiguriert, dass sie das perfekte Ergebnis abliefert – und hierbei kann es sehr hilfreich sein, wenn man nicht ständig durch den Sucher blicken muss.
Auch im Videobereich ist das Kameradisplay ungemein wichtig. Wer beispielsweise mit der Nikon D800 an einem Filmprojekt arbeitet, wird auf das Display nur ungern verzichten wollen. Allerdings kommt es gerade bei Projekten, bei denen viele Personen involviert sind, oft zu dem Problem, dass ein gemeinsames Betrachten des Displays kaum möglich ist – denn dafür sind die Displays einfach zu klein.
Umso erfreulicher ist es daher, dass der Trend in Richtung HDMI Output geht. Mehrere DSLR Kameras der neuesten Generation sind mit HDMI Output Buchsen ausgestattet. Hierdurch wird es möglich, Live-Bilder auf andere Geräte – und somit auch Bildschirme – zu übertragen. Das Übertragen auf größere Displays kann ungemein hilfreich sein. Plötzlich können mehrere Personen gleichzeitig auf das Display sehen, wodurch ein effizienteres Arbeiten ermöglicht wird. Je nach Kameramodell steht das Bildsignal nicht nur beim Filmen, sondern auch beim Arbeiten mit Live-View zur Verfügung.
Beim Arbeiten mit ergänzenden Displays kann schnell die Frage aufkommen, wo man es unterbringt und wie man die Stromversorgung sicherstellt. Eine komfortable Lösung kommt aus dem Hause Swivi. Das Unternehmen hat einen Zusatzsucher vorgestellt, der per HDMI mit Daten versorgt wird und über eine Displaydiagonale von 14 Zoll verfügt. Das Interessante am Ansatz: Das Display wird direkt an die Kamera gesteckt, kann über denselben Akkutyp mit Strom versorgt werden und ist außerdem schwenkbar.
Sicherlich gibt es noch ganz andere Lösungen, um den HDMI Ausgang einer DSLR Kamera zu nutzen. Doch wenn man betracht, wie kompakt die ganze Lösung ist (ausführlichen Beitrag gibt es bei Golem), so hat diese Lösung auf jeden Fall ihren Reiz. Zumal der Preis von 330 US-Dollar sehr attraktiv wirkt.