Fast jede vierte Online-Minute verbringen die Deutschen in Social Networks. Im Jahresvergleich ist die Nutzung Sozialer Netzwerke damit wieder stark gestiegen. Auf andere Online-Angebote entfällt deutlich weniger Nutzungszeit.
Mit 23 Prozent fast ein Viertel ihrer gesamten Internet-Zeit verbringen die Onliner in Deutschland in Sozialen Netzwerken wie Facebook, XING und Google+, berichtet der BITKOM auf Grundlage von comScore-Daten, die im Dezember 2011 erhoben und mit Daten aus dem Vorjahresmonat verglichen wurden. Innerhalb von bloß zwölf Monaten stieg der Anteil der in Social Networks verbrachten Online-Zeit von 14 auf 23 Prozent. „Soziale Online-Netzwerke sind inzwischen zentrale Anlaufpunkte im Web, die unterschiedliche Anwendungen und Inhalte auf einer Plattform vereinen“, erklärte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder das kräftige Plus.
Weit hinter den Sozialen Netzwerken befinden sich mit 8,7 Prozent auf dem zweiten Platz im BITKOM-Ranking Websites aus dem Bereich Multimedia, zu denen Video-, Foto- und Musik-Websites gerechnet werden. Ein Jahr zuvor verbrachten die Netznutzer hier erst 7 Prozent ihrer Internet-Zeit. Auf der Verliererseite stehen Portale wie MSN.de, Yahoo.de und T-Online.de: Im Dezember 2010 konnten die Portale noch jede zehnte Online-Minute für sich verbuchen. Laut der neuen comScore-Daten verbringen die User nur noch 7 Prozent ihrer Online-Zeit auf solchen Portalen, die mit einer Bündelung von Angeboten wie News, Suche, Shopping und Videos zum langen Verweilen einladen.
Bedeutungsverlust von Instant Messaging Services
Stark an Bedeutung verlieren eigenständige Instant Messaging Services, deren Zeitanteil von 8,6 auf 3,8 Prozent absackte. Diese Entwicklung ist jedoch nicht mit einem plötzlichen Desinteresse an Instant Messaging zu erklären. Vielmehr verlagert sich diese Form der Kommunikation mehr und mehr auf die Sozialen Netzwerke, die entsprechende Funktionen seit einer Weile anbieten und die Kommunikation mit allen Kontakten im Netzwerk auf diese Weise stark vereinfachen. Wie praktisch so etwas sein kann, kennen einige von Euch bestimmt noch aus ihrer Zeit bei AOL.
Ich gebe allerdings zu bedenken: Ist es wirklich eine gute Idee, Sozialen Netzwerken zusätzlich zu den vielen persönlichen Daten die Kommunikation über Instant Messaging anzuvertrauen? Das betrifft selbstverständlich nicht nur Instant Messaging, sondern beispielsweise auch E-Mails und Foto-Sammlungen. Zudem steht dieses Verhalten im Widerspruch zum Misstrauen vieler Nutzer, was den Datenschutz in Sozialen Netzwerken angeht.
Suche nimmt nur wenig Zeit in Anspruch
Auf dem fünften Platz in der Verteilung der Online-Nutzungszeit stehen mit 3,7 Prozent Angebote mit Online-Spielen. Es folgen Internet-Auktionen (3 Prozent), Recherche in Suchmaschinen (2 Prozent), Communitys (2 Prozent) und Nachrichtenangebote (1,9 Prozent). Angesichts der wenigen Zeit, die mit Suchen verwendet wird, ist es einleuchtend, dass Google viel Kraft auf die Entwicklung eines eigenen Social Networks verwendet. Google+ ist nicht nur eines von vielen interessanten Projekten.
Überlegt Ihr auch gerade, wie diese Verteilung bei Euch aussieht? Von den vielen Stunden, die ich jeden Tag das Netz nutze, entfällt nur ein kleiner Teil auf Soziale Netzwerke. Mit News, Recherche und natürlich Bloggen verbringe ich weit mehr Zeit.
Februar 22nd, 2012 at 17:19
Das heißt aber noch lange nicht dass facebook & co. deshalb zum Geschäftemachen taugen wie ja viele meinen. Wies scheint ist die Blase in USA schon am platzen:
Gruss
RoWa