Um fast ein Drittel stieg im abgelaufenen Jahr der Verkauf von Smartphones auf dem deutschen Markt. 2011 wurden 11,8 Millionen neue Geräte verkauft. Einfachere Mobiltelefone verkauften sich im Jahresvergleich deutlich schlechter, aber noch greifen die meisten Käufer zu „normalen“ Handys.
„Es gibt nur nur noch Smartphones!“, habe ich in letzter Zeit immer wieder gehört – von Leuten, die selbst keines besitzen. Dahinter steckt dann auch mehr eine Beschwerde als eine Feststellung, wenngleich man den Eindruck gewinnen könnte, gewöhnliche Handys seien höchstens noch „unter der Ladentheke“ zu kaufen. Werbung dafür ist kaum noch zu finden, in den Fachmedien dominieren die Premium-Modelle.
Marktanteil der Smartphones bei 43 Prozent
Trotzdem: Die meisten Verbraucher entschieden sich im vorigen Jahr beim Kauf für ein herkömmliches Mobiltelefon, erst 43 aller neuen Geräte waren Smartphones, berichtet der BITKOM auf Grundlage aktueller Daten des European Information Technology Observatory (EITO). Dahinter steckt indes ein dickes Plus bei den Verkaufszahlen: 2011 wurden 31 Prozent mehr Smartphones in Deutschland verkauft als 2010. „Die Smartphone-Verkäufe haben unsere ohnehin optimistischen Prognosen noch einmal weit übertroffen“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Gerechnet hatte der Verband ursprünglich mit dem Absatz von 10 Millionen Stück im Jahr 2011.
Die Umsätze erreichten 4,1 Milliarden Euro, das ist nicht wenig, bedeutet aber einen Zuwachs von gerade einmal 13 Prozent. Schaut man sich an, wie günstig Einsteiger-Smartphones verkauft werden, ist das keine Überraschung. Nicht jeder kann oder möchte sich ein Samsung Galaxy SII, ein iPhone 4S oder HTC Sensation leisten. Günstige Modelle wie das Samsung Galaxy Y, das Huawei Ideos X3, LG Optimus Me P350 und das HTC ChaCha leisten zwar deutlich weniger – gemessen an ihren niedrigen Preisen dagegen sehr viel.
Schon ab 100 Euro zu haben
Wenn Smartphones schon ab 100 Euro zu haben sind, ist es verständlich, dass klassische Handys immer weniger Käufer finden. Das Absatzminus betrug 19 Prozent, aber mit 15,6 Millionen neuen Handys in 2011 liegen die „normalen“ Geräte immer noch weit vor den Smartphones in der Käufergunst.
Smartphones gab es zwar schon vor der Präsentation des ersten iPhones, die jetzt fast fünf Jahre her ist. Doch Apple ist es ohne Frage gelungen, die Spielregeln in diesem Segment zu ändern und Begeisterung nicht nur bei Technikbegeisterten für diese Geräteklasse zu wecken.
Gehört eines der 11,8 Millionen neuen Smartphones Euch? Ich habe mir voriges Jahr ein Samsung Galaxy SII gekauft, was sich als gute Entscheidung herausgestellt hat. Aber: Der Verzicht auf eine physische Tastatur zugunsten eines großen Touchscreens war nicht ganz freiwillig, denn in der Oberklasse gibt es fast keine Volltastatur-Geräte mehr. Zweites allgemeines Problem sind die kurzen Akkulaufzeiten. Ich überlege ernsthaft, mir im Laufe des Jahres ein einfaches Handy zuzulegen und statt eines Smartphones ein Tablet für die „anspruchsvolleren“ Aufgaben zu nutzen.