Das Telefonanruf bleibt der wichtigste Weg, auf dem die Deutschen ihre Weihnachtsgrüße übermitteln. Klassische Briefe und Postkarten sind ebenfalls sehr populär. Der Anteil von E-Mails sinkt, besonders junge Menschen setzen auf Soziale Netzwerke.
Wie in den beiden letzten Jahren werfen wir wenige Tage vor Weihnachten ein Blick darauf, wie in Deutschland Grüße zum Weihnachtsfest übermittelt werden. Immerhin nutzen viele Menschen moderne Kommunikationsmittel dafür. Den kleinsten Wert, den der BITKOM alle Jahre wieder nennt, finde ich besonders erstaunlich: Wie schon 2010 beabsichtigen nur 2 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren, komplett auf die Übermittlung von Weihnachtsgrüßen zu verzichten. Mitte des Monats hatte das Marktforschungsinstitut Aris im Auftrag des BITKOM eine repräsentative Befragung durchgeführt.
Am liebsten per Telefon
Die Bedeutung des Internets in diesem Zusammenhang nimmt zwar zu, doch dieses Jahr wollen satte 78 Prozent das Telefon für die Übermittlung von Weihnachtsgrüßen einsetzen. Das sind noch einmal 3 Prozentpunkte mehr als letztes Jahr. Bei einem Wert von 51 Prozent büßen herkömmliche Briefe und Postkarten im Jahresvergleich einen Prozentpunkt ein.
Ebenfalls einen Prozentpunkt eingebüßt hat die E-Mail. Diese Form der elektronischen Weihnachtspost möchte dieses Jahr nur jeder Vierte (25 Prozent) nutzen. Der BITKOM beobachtet hier seit drei Jahren schon eine stetige Abnahme der Popularität, im Jahr 2008 verschickte noch jeder Dritte (33 Prozent) Weihnachts-E-Mails. Wie im letzten Jahr beabsichtigt einer von fünf Deutschen ab 14 Jahren (20 Prozent), Weihnachtsgrüße per SMS auf den Weg zu bringen.
Neuer Trend: spezielle Apps
Einen deutlichen Anstieg gibt es wieder bei den verschiedenen Formen von Web-Einträgen, also beispielsweise Postings in Social Networks, anderen Arten von Communitys und Blogs. Bereits 14 Prozent wollen diese Möglichkeit nutzen, letztes Jahr waren es erst 11 Prozent, vorletztes Jahr 9 Prozent. Spezielle Apps auf ihrem Mobiltelefon wollen immerhin bereits 7 Prozent verwenden. „An Weihnachten wird traditionell per Karte oder Telefon kommuniziert. Neue Medien und Handy-Apps sind bislang eine Ergänzung, kein Ersatz“, sagte Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des BITKOM.
Mit 57 zu 44 Prozent sind es übrigens deutlich mehr Frauen als Männer, die klassische Weihnachtspost zu schätzen wissen. Allerdings ist der Frauenanteil bei Weihnachtsgrüßen in Sozialen Netzwerken ebenfalls etwas höher. Zudem schreiben 56 Prozent der Personen mit Hauptschulabschluss herkömmliche Briefe und Weihnachtskarten, aber nur 49 Prozent der Personen mit Realschulabschluss oder Abitur.
SMS bei mittleren Altersgruppen besonders populär
„Teenager und Twens nutzen für Weihnachtsgrüße mittlerweile lieber soziale Netzwerke als E-Mails oder SMS“, erklärte Rohleder. Nicht einmal jeder vierte der Befragten unter 30 Jahren (23 Prozent Prozent) möchte diese Weihnachten per SMS Grüße übermitteln, via Web wollen das dagegen 40 Prozent aus dieser Altersgruppe machen. „Bei den 30 bis 50-Jährigen steigt der Anteil der SMS-Schreiber sogar auf 31 Prozent, in den darüber liegenden Altersgruppen nimmt er wieder stetig ab“, heißt es im BITKOM-Pressetext.
An einem Mangel an Mobiltelefonen sollte die Übermittlung von Weihnachts-SMS jedenfalls nicht scheitern. Besitzen die Deutschen doch insgesamt fast 100 Millionen Handys, 29 Millionen Bürger haben ein Zweit- oder sogar noch ein Dritt-Handy. Dagegen verfügt rund jeder Vierte in Deutschland über keinen Internetanschluss, die meisten der Offliner sehen für sich keinen Bedarf.
Bleibt vielleicht jede Generation den Kommunikationswegen treu, mit denen sie aufgewachsen ist? Oder hat man in der Altersgruppe unter 30 Jahren schlicht einen besseren Kommunikationsweg gefunden, der sich bei älteren Jahrgängen erst in ein paar Jahren ähnlich richtig durchsetzen wird?