Besitzer von Smartphones sind im Vergleich zum Durchschnitt der Mobilfunkkunden in Deutschland jünger, verdienen mehr und haben meistens einen Postpaid-Vertrag abgeschlossen. Rund neun von zehn Deutschen ab 16 Jahren besitzen ein Mobiltelefon, fast jeder dritte davon ein Smartphone.
Beweisen muss man die Beliebtheit von Smartphones zwar nicht, aber die aktuellen Zahlen aus dem deutschen „Smartphone Insights Report“ von Nielsen sind dennoch interessant. Untersucht wurden nur Verbraucher ab einem Alter von 16 Jahren, aber dennoch überrascht es, dass davon jeder zehnte überhaupt kein Handy besitzt. Von den 90 Prozent der Mobilfunknutzer besitzen allerdings schon 30 Prozent ein Smartphone, also fast jeder dritte!
Jung, männlich, höheres Einkommen
Smartphone-Besitzer sind im Vergleich zur Gesamtgruppe jünger: 53 Prozent von ihnen sind jünger als 35 Jahre. 72 Prozent besitzen einen Postpaid-Vertrag, 61 Prozent sind männlich. Ihr durchschnittliches Einkommen ist höher: 32 Prozent verdienen im Jahr mehr als 50.000 Euro. Mit Blick auf den hohen Anteil junger Nutzer ist das überdurchschnittlich hohe Einkommen ein wenig überraschend, oder?
Nokia vor Apple
Welches ist wohl die beliebteste Marke der Smartphone-Nutzer? Klar, Apple. 24 Prozent der Befragten entschieden sich dafür. Die größte Nutzergruppe bilden dennoch die Besitzer von Nokia-Geräten. Jeder vierte Smartphone-Nutzer besitzt hierzulande ein Gerät des finnischen Herrstellers. Apple kommt nur auf 23 Prozent. Es folgen Samsung (15 Prozent), HTC (14 Prozent), Sony Ericsson (9 Prozent), Research in Motion (RIM) (5 Prozent), Motorola (3 Prozent), LG (2 Prozent). Weitere 3 Prozent haben ein Gerät eines anderen Herstellers.
Android OS und Symbian OS vor iOS
Bei den Marktanteilen der Betriebssysteme ist Apple mit seinen 23 Prozent sogar nur die Nummer drei: Knappe Nummer eins geworden ist Android OS mit 30 Prozent. Für viele vermutlich eine Überraschung ist Platz 2: Das vor allem von Nokia eingesetzte Symbian OS, das der Hersteller zugunsten des Microsoft-Betriebssystems aufgeben möchte, läuft auf 29 Prozent der deutschen Smartphones.
Alle anderen Betriebssysteme für mobile Endgeräte kommen nur auf recht geringe einstellige Marktanteile. Einen BlackBerry, eine Zeit lang die Marke, die wie keine andere für diese Geräteklasse stand, haben nur noch 5 Prozent der Smartphone-Nutzer in Deutschland. Das reicht bloß für den vierten Platz.
Bada OS doppelt so verbreitet wie Windows Phone 7
Die 4 Prozent für das von Samsung entwickelte Bada OS sind ein Beweist dafür, wie sich ein Betriebssystem völlig ohne Hype am Markt durchsetzen kann. Für Windows Phone 7 dagegen hat nicht nur Microsoft kräftig die Werbetrommel gerührt. Die Aufmerksamkeit war dem Betriebssystem zudem von Anfang allein deshalb schon sicher, weil es eben von Microsoft stammt und der Konzern damit große Ziele verfolgt. Mit seinen 2 Prozent Marktanteil bei den genutzten mobilen Betriebssytemen in Deutschland sieht es noch nicht wie ein Gewinner aus.
Wenn nach und nach Nokia zahlreiche Windows Phone 7 Smartphones herausbringt, dürfte dies der Verbreitung des Betriebssystems einigen Rückenwind geben. Mit Samsung, HTC, Dell und LG waren aber schon große Hardwareproduzenten mit einer gewissen Auswahl angetreten, ohne dass die Verbraucher großes Interesse gezeigt hätten. Nur weil Nokia nun ebenfalls mit dabei ist, wird Windows Phone 7 noch kein Erfolg.
Welches Betriebssystem arbeit auf Eurem Mobiltelefon? Welche Rolle hat das Betriebssystem für Eure Kaufentscheidung gespielt?