Soziale Netzwerke: Nutzer wollen individuelle Einstellungen zum Schutz ihrer Daten

Geschrieben von am 26. November 2011 in Kategorie Social Networks

Die Mitglieder in Social Networks wollen selbst festlegen, wer bestimmte Daten sehen kann. Vielen fehlen allerdings Informationen, was sie zum Schutz ihrer Daten tun können.

Obwohl es üblich ist, irrwitzig viele persönliche Daten online zu stellen, ist es den meisten Mitgliedern Sozialer Netzwerke wichtig, über individuelle Einstellungen genau festlegen zu können, mit wem sie diese Informationen teilen. Das zeigt eine repräsentativ Erhebung des Instituts Forsa im Auftrag des BITKOM, in der etwa 1.000 Personen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren befragt wurden.

Selbst die Kontrolle behalten

95 Prozent der Befragten möchten die Daten-Sichtbarkeit für bestimmte Personengruppen jeweils selbst regeln können. Jeweils 89 Prozent ist es wichtig, ihre „Pinnwand“ nur für bestimmte Personen freigeben oder ihr Profil vor Suchmaschinen verbergen zu können. „Privatsphäre und Sicherheit sind wichtige Kriterien für den Erfolg sozialer Netzwerke geworden“, kommentierte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf die Ergebnisse. „Nicht nur Kommunikations- und Multimedia-Funktionen zählen, sondern mehr und mehr auch der Datenschutz.“

Ob sie von anderen in Fotos oder Texten markiert werden können, wollen 89 Prozent der Umfrageteilnehmer selbst in der Hand haben. „Dass sie in Bildern und Texten nicht für Fremde auffindbar sind, ist vielen Anwendern wichtig“, so Kempf. „Jeder Nutzer sollte für sich entscheiden, wer welche Fotos und persönlichen Nachrichten sehen darf.“ Die Möglichkeit, die Kommunikation mit bestimmten anderen Usern verhindern zu können, hat für 86 Prozent der Teilnehmer Bedeutung. 82 Prozent wollen sogar innerhalb der Community ihr Profil unsichtbar machen können. Anfragen oder Einladungen blockieren zu können, ist immerhin noch 74 Prozent wichtig.

Einstellmöglichkeiten sind überwiegend vorhanden

In den fast allen bekannten Social Networks sind die meisten der gewünschten Schutzeinstellungen schon möglich. Rund zwei von drei Befragten (66 Prozent) fehlen nach eigener Beurteilung indes noch Informationen dazu, wie sie ihre Daten schützen können. Das liegt sicher auch daran, dass Soziale Netzwerke und ähnliche Dienste zum Massenphänomen geworden sind. Schon vor ein paar Tagen nannte der BITKOM Daten dazu, wie viele Menschen solche Dienste nutzen und welche Plattformen in Deutschland die meisten Mitglieder vorweisen können.

Facebook ist die Nummer eins – Google+ startet durch

Danach sind 74 Prozent aller Onliner in wenigstens einer Community dabei. Mit einem Wert von 51 Prozent ist sogar knapp mehr als die Hälfte aller deutschen Internetnutzer bei Facebook angemeldet, unter den 14- bis 29-Jährigen sind es 71 Prozent. Der Abstand zwischen Marktführer und Nummer zwei ist riesig: Beim alteingessenen Stayfriends ist bei einem Wert von 27 Prozent immerhin mehr als jeder vierte Internetnutzer registriert. Erst auf dem dritten Platz folgen mit 23 Prozent die VZ-Netzwerke.

In den restlichen Communitys ist jeweils weniger als jeder fünfte Onliner dabei. Mit 19 Prozent liegt WKW immerhin im zweistelligen Bereich. Es folgen XING (9 Prozent), Google+ (6 Prozent), Twitter (6 Prozent), Lokalisten (5 Prozent), MySpace (5 Prozent) und Jappy (3 Prozent). Der Abstand zu Facebook ist zwar noch gewaltig, doch Newcomer Google+ zeigte in den weniger Monaten seit dem Start ein beeindruckendes Wachstum.

Wo seid Ihr registriert, und welche Sozialen Netzwerke nutzt Ihr tatsächlich?

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2 Comments For This Post

  1. Rolf Schmitz says:

    Erstaunlich, dass überhaupt soviele Nutzer auf Facebook aktiv sind. Andere Studien zeigen ja auch, dass da dem Datenschutz kaum einer über den Weg traut:

    http://www.marketingfish.de/news/social-media/warum-facebook-commerce-datenschutz-ernst-nehmen-muss-5487/

    Die Frage die mich interessieren würde ist halt, warum die Nutzer da trotzdem so aktiv sind, wenns doch beim Datenschutz an allen ecken und Enden hakt…

    Gruß
    Rolf

  2. Oliver Springer says:

    Aus dem Bauch heraus würde ich das mit „Das machen doch alle so!“ erklären. Außerdem können sich viele Nutzer inzwischen gar nicht mehr leisten, nicht auf Facebook sein. Was genau man dort dann macht oder besser lässt, ist noch einmal eine andere Frage.

    Man sollte aber nicht vergessen, dass in den USA Datenschutz ganz anders als in Deutschland aussieht – und deshalb sowieso nicht zu viel erwarten aus deutscher Sicht. Facebook wird bei der Einführung neuer Funktionen nicht an deutschen Datenschutzstandards orientieren.

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  1. Mehrheit der Onliner hält Datenschutz für unterschätzt | TechBanger.de says:

    […] TÜV Rheinland rät unter anderem zur regelmäßigen Überprüfung der Privatphäreeinstellungen bei Facebook. Die Mitglieder des Sozialen Netzwerks sollten zudem sparsam mit der Angabe […]