iOS, das Betriebssystem von Apple für mobile Geräte, ist vorgestern in die fünfte Runde gestartet. Fortan können Besitzer von iPhones und iPads ihre Geräte updaten und somit in den Genuss neuer Funktionen gelangen. Außerdem werden bald zahlreiche Geräte direkt ab Werk mit der fünften Version des Betriebssystems ausgeliefert.
Zahlreiche Apple Fans konnten den Mittwoch kaum erwarten, schließlich hatte Apple im Vorfeld eine Menge versprochen. Auf der Apple Webseite stellte man zahlreiche Features mit Text und Bildern vor. Außerdem hatte es sich Apple nicht nehmen lassen, extra ein Video zu produzieren, damit die neuen Features auch in Aktion betrachtet werden können.
Das Video machte Lust auf mehr – doch so viel mehr hat das neue iOS gar nicht zu bieten. Zwar gibt es laut Apple gut 200 neue Funktionen, doch wenn man es genau betrachtet, bekommt man davon beim normalen Einsatz der Geräte nicht besonders viel mit. Man denke nur an die neue Benachrichtigungszentrale, die im Video besonders viel versprechend herüber kam. Es wurde der Eindruck erweckt, iPhone und iPad würden dann so richtig aktiv werden, da ständig neue Nachrichten eintreffen und man somit besonders nach am Puls der Zeit bleibt.
Doch in der Standardkonfiguration, ohne zusätzlich installierte Apps, ist die Benachrichtigungszentrale ziemlich langweilig. Damit ein gewisses Maß an Aktivität festzustellen ist, gilt es den Email-Account und den Kalender einzubinden. Sofern man fleißig mit Mails versorgt wird und man mit dem Kalender fleißig arbeitet, könnte sogar tatsächlich sein, dass die Benachrichtigungszentrale für Action sorgt. Die meisten User müssen jedoch deutlich mehr Apps einbinden – wie beispielsweise die frisch erschienene Facebook App – damit sich wirklich etwas tut.
Auch die Integration von Twitter ist so eine Sache, bei der man sich fragen muss, wer tatsächlich davon profitiert. Die Mehrheit der Nutzer dürfte Twitter zwar kennen, doch ob die Twitter Schnittstelle wirklich so häufig genutzt wird, ist fraglich. Da wäre es vielleicht besser gewesen, sich stärker um die Schaffung einer Schnittstelle zu Facebook zu bemühen – das Social Network dürften deutlich mehr Leute nutzen.
Natürlich gibt es auch ein paar richtig positive Neuerungen, wie beispielsweise die aufspaltbare Tastatur, damit man mit den Daumen direkt an der Seite tippen kann. Außerdem wurde die Gestensteuerung ein wenig erweitert. Diese Funktionen sind größtenteils sehr praktisch, allerdings ist die Gesamtauswirkung trotzdem nicht sehr hoch bemessen. Deshalb frage ich mich, ob man wirklich eine Version 5 hat ankündigen müssen – ein iOS 4.5 hätte es vermutlich auch getan.