Connectivity ist Megatrend bei Unterhaltungselektronik

Geschrieben von am 24. August 2011 in Kategorie Web 2.0

Der Markt für Unterhaltungselektronik verändert sich: Vernetzung mit anderen Geräten und dem Internet gewinnt stark an Bedeutung. Fernseher mit Zugang zum Internet sind auf dem besten Weg zum Standard.

Der BITKOM konstatiert im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin eine Zeitenwende im Markt für Unterhaltungselektronik. „Die Digitalisierung ist weitgehend abgeschlossen, der neue Megatrend ist Connectivity“, beschreibt Ralph Haupter vom BITKOM-Präsidium die aktuelle Entwicklung. Bisher wurden die meisten Geräte isoliert verwendet, doch jetzt erhalten immer mehr Geräte die Möglichkeit, sich mit anderen zu verbinden sowie Inhalte oder Updates über das Internet zu beziehen. Und die Verbraucher ziehen mit!

Konkurrenz für Navis, DVD-Rekorder und MP3-Player

Internetfähige Fernseher ziehen vom Umsatz her dieses Jahr erstmals an TV-Geräten ohne Zugang zum Netz vorbei, prognostiziert der Hightech-Verband. Geräteklassen wie MP3-Player, DVD-Rekorder und Navis lassen sich schlechter verkaufen, weil andere Geräte deren Aufgaben „zusätzlich“ beherrschen. Die Hersteller von MP3-Playern stehen durch Musik-Handys schon länger unter Druck, noch nicht ganz so lange machen Foto-Handys den digitalen Fotoapparaten Konkurrenz – besonders wenn man gewisse Ansprüche an die Bildqualität stellt. Premium-Smartphones wie das Samsung Galaxy S2, das Videos in Full-HD (1.080p) aufzeichnen kann, werden für günstige Camcorder zum Problem. Tablet-Computer beherrschen ebenfalls einige Funktionen, die den Druck auf die Hersteller von Geräten der klassischen Unterhaltungselektronik erhöhen.

Es sind indes nicht nur neue Geräteklassen wie Media-Tablets, die für einen Umbruch in der Branche sorgen. Wie oft wurde bereits der Fernseher totgesagt! Vor allem der PC wurde früher häufig als das Gerät angesehen, welches klassische Fernseher verdrängen würde. Wie in diesen Tagen besonders eindrucksvoll die Entwicklung bei Hewlett-Packard zeigt, könnte die Rolle des PCs in nicht ferner Zukunft eine viel kleinere als heute sein.

Mehrzahl neuer Fernseher internetfähig

Flachbildfernseher dagegen verkaufen sich glänzend, in Deutschland ging es in den letzten Jahren von einem Verkaufsrekord zum nächsten. Einen Boom gibt es derzeit bei Connected TVs. Zu kaufen sind solche Hybrid-TV-Geräte mit Verbindung zum Internet erst seit Ende 2008, doch schon voriges Jahr waren sie ziemlich gefragt. Inzwischen ist jedes dritte Neugerät internetfähig. Der Umsatz bei Connected TVs steigt 2011 in Deutschland voraussichtlich um ein Viertel auf 3 Milliarden Euro, der Absatz sogar um 60 Prozent auf 3,5 Millionen Stück. Zum Vergleich: Fernseher ohne Anschlussmöglichkeit ans Internet stehen der Prognose nach bloß für Umsätze von 2,7 Milliarden Euro.

Für jeden zweiten Konsumenten ist die Möglichkeit, den neuen Fernseher mit dem Internet verbinden zu können, bereits kaufentscheidend. Ungefähr genauso wichtig ist den Verbrauchern ein USB-Port, fand der BITKOM in einer beim European Information Technology Observatory (EITO) in Auftrag gegebenen Umfrage heraus. Der Trend zu Connected TV sorgt für Veränderungen beim Fernsehkonsum, der übrigens gerade erst wieder einen neuen Rekord erreicht hat. Nahezu jeder Dritte nutzt Desktop-PC oder Laptop wenigstens ab und an zum Fernsehen, jeder Neunte sieht über Mobiltelefon oder Media-Tablet fern.

Harter Wettbewerb – sinkender Umsatz trotz Absatzplus

Probleme bereitet allerdings der Preisdruck im TV-Gerätemarkt. Da Fernseher für fast die Hälfte der Umsätze bei Consumer Electronics stehen, wirkt sich der Preiswettbewerb auf den Gesamtmarkt aus. Für das laufende Jahr rechnet der BITKOM mit dem Verkauf von 9,4 Millionen Fernsehern in Deutschland, womit das Absatzvolumen um 3,7 Prozent steigt.

Für Flachbildfernseher bezahlen Konsumenten allerdings nur noch durchschnittlich 609 Euro, knapp 10 Prozent weniger als im vorigen Jahr. Der Preiskampf (vor allem im Einzelhandel) führt trotz gestiegener Verkaufszahlen zu einem Umsatzminus von 6,3 Prozent. Dennoch steht der TV-Gerätemarkt mit seinem Volumen von 5,7 Milliarden Euro für den mit Abstand größten Teil der Umsätze mit Consumer Electronics, die dieses Jahr 12,3 Milliarden Euro (-5,3 Prozent gegenüber 2010) erreichen sollen. Haupter: „Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik schrumpft zwar in diesem Jahr, er entwickelt sich jedoch besser als der EU-Markt.“

Ist Euer Fernseher bereits online? Welche Geräte nutzt Ihr inzwischen nicht mehr, weil andere deren Aufgaben übernommen haben?

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  1. Der WLAN-Router im Mittelpunkt des Heimnetzwerks | billigberaten.biz says:

    […] ist es bald vorbei. Connectivity ist der Megatrend bei Unterhaltungselektronik, es bewegt sich was! Es ist viel einfacher geworden, Geräte miteinander zu vernetzen. Und […]

  2. Internetfähige Fernseher stehen bereits in 10 Prozent der deutschen Haushalte | TechBanger.de says:

    […] Deutschland wurden schon rund 4 Millionen TV-Geräte mit Anschlussmöglichkeit ans Internet verkauft. Damit steht bereits in jedem zehnten Haushalt ein solcher Hybrid-Fernseher, […]