Bereits mehrfach habe ich hier im Blog mit großer Freude über die kommenden Browser UIs von Firefox und Internet Explorer berichtet. Denn glücklicherweise sind sich die Browser-Entwickler der Tatsache bewusst geworden, dass es der vollkommen falsche Weg gewesen ist, die Browser mit unzähligen Zusatzleisten zu überladen. Auf diese Weise wird das Sichtfeld eingeschränkt, wodurch das Surfen unkomfortabel wird – besonders wenn man auf Geräten mit kleineren Displays surft, wie zum Beispiel mit Netbooks.
Der neueste Trend geht daher in Richtung Vollbildmodus. Dieser Ansatz klingt äußerst vernünftig: Die Webinhalte sollten so viel Fläche des Bildschirms wie nur möglich einnehmen. Bedienelemente des Browsers werden hingegen ausgeblendet oder wenigsten aus ein Minimum reduziert. Hierdurch wird die Nutzfläche des Bildschirms signifikant vergrößert, wodurch das Surfen mehr Freude bereitet und sich beispielsweise auch die Nutzung von Webapplikationen sehr viel komfortabler gestaltet.
Dass es zu dieser Entwicklung gekommen ist, können Webnutzer vor allem Google verdanken. Auch wenn der Google Chrome Browser von einigen Nutzern sehr kritisch betrachtet wird, so hat er doch maßgeblich zur (zumindest optischen) Verschlankung der Webbrowser beitragen. Google hat von Beginn an darauf geachtet, dass die Browserleisten möglichst wenig Raum in Anspruch nehmen – andere Entwickler haben später nachgezogen.
Bereits vor Monaten deutete Mozilla an, seine Browser in Zukunft wesentlich schlanker machen zu wollen. Das UI soll so schlank werden, dass es nur noch ganz wenig Platz auf der Bildschirmfläche beansprucht. Zugleich wurden Screenshots von Entwickler-Beispielen gezeigt. Damals wirkten die Screenshots schon sehr beeindruckend, weil großer Umbruch zu erkennen war: Mozilla möchte Webseiten und Webapplikationen deutlich mehr Platz zur Verfügung stellen.
Nun hat Stephen Horlander, der bei Mozilla maßgeblich für das Browserdesign verantwortlich ist, eine weitere Reihe an Screenshots nachgelegt. Bei Golem sind insgesamt 9 Screenshots zu finden, die einen Blick auf mögliche Zukunftsversionen von Firefox gestatten. Vollständig abgesegnet scheinen die Screenshots zwar noch nicht zu sein, aber es gibt Anzeichen, die auf eine entsprechende Umsetzung deuten – hierzu zählt beispielsweise die Tatsache, dass die UI Designs in Verbindung mit verschiedenen Betriebssystemen dargestellt werden.
Beim Blick auf die Bilder fällt auf, dass es nur noch eine Browserleiste gibt, die kräftig zusammengestaucht wurde. Adresszeile und Tabs befinden sich innerhalb derselben Leiste. Außerdem werden nur noch Basic-Funktionen, wie Home-Button, Zurück-Button sowie ein Button zum Öffnen eines neuen Tabs angezeigt. Andere Funktionen müssen über das Menü aufgerufen werden.
Ob künftige Versionen von Mozilla Firefox tatsächlich so aussehen werden, lässt sich allerdings nur schwer sagen. Wie dem Golem Beitrag zu entnehmen ist, wäre es frühestens ab Firefox Version 8 denkbar, dass das neue UI zum Einsatz gelangt.