Es gab Zeiten, in denen waren Toolbars der absolute Renner. Zahlreiche Internetnutzer haben sich um Browser Toolbars gerissen, um direkt auf Funktionen von Google oder Yahoo zurückgreifen zu können. Besonders die Toolbars von Google, Yahoo und Ask haben einen enorm hohen Verbreitungsgrad erreicht – wobei angemerkt werden muss, dass einige Toolbars auch gerne unbeabsichtigt installiert werden, weil sie sich beispielsweise zusammen mit anderen Programmen automatisch installieren.
Doch nun ist Google dabei, zum großen Rundumschlag beim Saubermachen auszuholen – und da wurde beschlossen, dass man die Google Toolbar für Firefox künftig nicht mehr anbieten wird. Nun werden einige Nutzer womöglich ein wenig traurig sein, denn auf lange Sicht geht die Toolbar verloren. Bislang lässt sich sie noch mit Firefox nutzen, doch wenn neue Firefox Versionen folgen, wird es allmählich schwierig.
Genau betrachtet ist dies jedoch eine gute Entscheidung von Google. Denn wozu soll die Toolbar überhaupt noch gut sein. Natürlich gab es Zeiten, in denen es praktisch war, direkt über den Browser eine Suche starten zu können. Außerdem wurde über die Toolbar doch glatt mal der Google PageRank angezeigt. Allerdings sind diese Features von gestern. Selbst im SEO Bereich interessiert sich so gut wie niemand mehr für den PageRank. Und was die Suchfunktion betrifft, so wurde sie in den meisten Browsern mit Hilfe eigener Fenster längst integriert.
Im Übrigen passen Browser Toolbars überhaupt nicht in das Konzept künftiger Browserstrategien. Man denke nur an Firefox und Internet Explorer, die zumindest optisch immer schlanker werden. Anstatt die Bildschirme mit immer mehr Balken und Leisten zuzuklatschen, ist Schlankheit angesagt: Künftig sollen die Browserleisten sogar ausblendbar sein, um möglichst viel Webinhalt auf dem Bildschirm darstellen zu können.
So gesehen dürften die Nutzer den Toolbars kaum hinterher weinen. Sieht man sich die Kommentare zum Thema an, die bei Golem hinterlassen wurde, so offenbart sich ohnehin ein anderes Bild: Zunehmend mehr User hassen die Toolbars – besonders die versierten User. Sowie es aussieht, gibt es besonders viel Ärgernis darüber, das sich einige Toolbars nur besonders schwer wieder deinstallieren lassen. Vor allem Yahoo und Ask, die im Rahmen so mancher Softwareinstallation mehr oder wenig versteckt gleich mitinstalliert werden, schneiden diesbezüglich nicht besonders gut ab.
Im Grunde bleibt nur zu hoffen, dass andere Anbieter folgen und ihre Toolbars ebenfalls einstellen. Heutzutage sind die Browser ohnehin so vielseitig und leistungsstark, dass auf die Toolbars problemlos verzichtet werden kann. Und falls jemand doch nicht ohne Toolbar auskommt: Mittlerweile findet man im Web genügend Anbieter, bei denen man sich eine Toolbar komfortabel selbst zusammenbasteln und dann installieren kann.