Marktforscher rechnen für das Jahr 2016 mit 1,3 Milliarden Nutzern von Mobile Instant Messaging. Gegenüber dem Stand 2010 würde dies eine Verdreifachung bedeuten. SMS-Kommunikation wird aber nicht von der Spitze verdrängt.
Instant Messaging erfreut sich schon seit langem großer Beliebtheit, aber erst seit recht kurzer Zeit kommt es auch auf mobilen Endgeräten wie Smartphones als SMS-Alternative bei vielen Nutzern zum Einsatz. Noch steht Mobile Instant Messaging aber erst am Anfang. Die Marktforscher von Juniper Research erwarten gegenüber der Nutzerzahl im vergangenen Jahr eine Verdreifachung auf 1,3 Milliarden im Jahr 2016.
Günstige Rahmenbedingungen
Dazu beitragen werden neue Services wie iMessage, das Apple mit iOS5 als eine neue Funktion einführt, und das kontinuierliche Wachstum etablierter Dienste wie AIM, Windows Live Messenger, Yahoo! Messenger, Skype und BlackBerry Messenger. Die mobile Nutzung dieser Services wird durch den Boom bei Smartphones, günstige Datentarife und schnellere mobile Datenverbindungen attraktiv.
Solche günstigen Rahmenbedingungen finden die Anbieter mobiler Instant Messaging Services inzwischen in vielen Ländern vor. Für Deutschland haben gerade diese Woche der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. und teltarif.de im „Mobile Monitor I/11“ entsprechende Daten veröffentlicht. „Hochwertige Smartphones und leistungsstarke Tablets entwickeln sich zu unseren ständigen Begleitern in Beruf und Freizeit. Neben einer konstanten Netzqualität erwarten die Verbraucher auch hohe Übertragungsraten vom mobilen Internet, um vermehrt von unterwegs im Netz zu surfen. Viele Anbieter haben diesen Trend rechtzeitig erkannt und bieten jetzt zu günstigen Preisen hohe Übertragungsraten mit Datenflatrates für ihre Kunden an“, sagt Mark Wächter (MWC.mobi), Vorsitzender der Fachgruppe Mobile im BVDW.
Einige Instant Messaging Services sind werbefinanziert, doch die meisten Betreiber betrachten sie als Tools zur Kundenbindung, schreiben die Marktforscher. Für die User ist die Nutzung abgesehen von den Kosten für die Datenübertragung gratis. Trotzdem bedroht Mobile Instant Messaging nicht die SMS als wichtigstes Mittel zur Textkommunikation auf Mobiltelefonen, ist man bei Juniper Research überzeugt.
SMS ist im Vorteil
Die SMS-Konkurrenz hat zwar viel mehr zu bieten, aber die klassische Kurznachricht hat einen entscheidenden Vorteil: Mit einer SMS kann man auf so gut wie jedes Handy weltweit eine Nachricht schicken, wenn einem dessen Telefonnummer bekannt ist. Dank des allgemeinen Standards funktioniert SMS-Kommunikation unabhängig von Apps, Betriebssystemen und dem jeweils verwendeten Mobilfunknetz. Im fragmentierten Markt für Mobile Instant Messaging können die User verschiedener Dienste meist nicht untereinander kommunizieren, was einen der größten Nachteile darstellt.
Innerhalb des Marktes für SMS-Kommunikation wird das Segment Application-to-Person (A2P) SMS 2016 ein Volumen von 70 Milliarden Dollar erreichen und damit größer sein als der Markt der zwischen Menschen verschickten Kurznachrichten werden, so die Erwartung der Experten. Für den SMS-Versand durch Anwendungen gibt es viele Einsatzgebiete, beispielsweise bei Finanzdienstleistungen, TV-Abstimmungen, Ticketing und Werbung. Auch bei von Applikationen verschickten MMS rechnen die Marktforscher mit Wachstum bei Volumen und Umsätzen. E-Mail-Kommunikation mit Mobiltelefonen wird der Prognose zufolge ebenfalls weitere Verbreitung finden, was vor allem auf die eine steigende Zahl von Endgeräten mit Volltastatur, Internetzugang und größeren Bildschirmen zurückgeführt wird.
Ist mobiles Instant Messaging für Euch bereits eine brauchbare Alternative zum SMS-Versand, oder nutzt Ihr es (wenn überhaupt) nur selten?