Obwohl ich Tag für Tag unzählige Stunden am Computer arbeitet und mich mit den unterschiedlichsten Online-Themen beschäftige, muss ich eingestehen, dass ich von kino.to noch nie zuvor etwas gehört habe. So langsam komm ich mir vor, wie ein vollkommener Außenseiter, denn so wie es aussieht, gibt es derzeit kein anderes Thema, das die Netzgemeinde so sehr bewegt.
Nach einer kurzen Recherche habe ich herausgefunden, was dieser besagte Anbieter so gemacht hat. Im Grunde nichts Weltbewegendes – aber vermutlich etwas Illegales. Es geht nämlich um das Thema Videostreaming. Das Portal hat Streamingvideos zugänglich gemacht. Die Videos wurden nicht selbst gestreamt. Vielmehr hat man Links gepostet, über die entsprechende Inhalte zugänglich waren. Im Wesentlichen ging es dabei vor allem um Kinofilme und Serien.
Jetzt ist die Seite auf einmal dicht und schon schlagen viele Internetnutzer Alarm. Hieraus lässt sich schließen, dass die Seite wohl sehr gut besucht gewesen ist. Man könnte sogar glatt meinen, dass Millionen von Leuten nichts Besseres zu tun haben, als im Internet nach streambaren Videoinhalten zu suchen und diese dann anzusehen. Dabei gibt es doch deutlich komfortablere Wege, um sich Zugang zu entsprechenden Inhalten zu verschaffen. Zwar sind diese Wege kostenpflichtig, aber für wenig Geld gibt es wirklich gute Sachen.
Die Schließung der Plattform an sich, scheint das Universum der Streaminganbieter und deren Kunden jedoch nur geringfügig ins Wanken gebracht zu haben. Beim Postillon ist ein Beitrag zu finden, in welchem aufgezeigt wird, welche Alternativen existieren – und davon scheint es eine ganze Menge zu geben. Noch interessanter ist jedoch die Anzahl der Kommentare: Augenblicklich sind dort 157 Kommentare zu finden. Folglich scheinen doch relativ viele Leute bei diesem Thema mitreden zu wollen.
Wie bei Spiegel Online zu lesen ist, stammen die meisten Betreiber oder Beteiligten des Projekts aus Deutschland. Insgesamt wurden 14 Personen festgenommen. Was diesen Leuten vorgeworfen wird, kann ich an dieser Stelle nicht wiedergeben, denn dafür fehlt mir das juristische Hintergrundwissen. Vereinfacht kann man es aber so ausdrücken: Sie haben Streaminginhalte zugänglich gemacht, obwohl sie nicht das Recht dazu hatten.
Inwiefern die Vorwürfe am Ende haltbar sind, wird sich wohl erst in einigen Wochen oder gar Monaten zeigen. Fakt ist allerdings, dass die Betreiber anscheinend gutes Geld verdient haben. Siebenstellige Summen sollen geflossen sein. Verwunderlich ist dies nicht: Bei vier Millionen Besuchern am Tag sind derartige Einnahmen durchaus möglich. Allerdings haben die Rechteinhaber wohl keinen Cent verdient – und die werden nun mit Sicherheit gewisse Ansprüche geltend machen.
Ein ganzes interessantes Thema ist übrigens auch die Sichtweise derjenigen, die sich die Streamingvideos ansehen. Wie ich zahlreichen Blogkommentaren entnehmen kann, scheint kein Unrechtsbewusstsein vorzuliegen. Irgendwie erinnert mich dies an Zeiten, in denen massenhaft Musikdateien über Anbieter wie Kazaa gezogen wurden.
Juni 11th, 2011 at 12:11
„Dabei gibt es doch deutlich komfortablere Wege, um sich Zugang zu entsprechenden Inhalten zu verschaffen. Zwar sind diese Wege kostenpflichtig, aber für wenig Geld gibt es wirklich gute Sachen.“
Könntest du mir bitte einen guten Video-On-Demand anbieter nennen, der sowohl aktuelle Serien und Filme (nicht nur die von Pro Sieben) zu einem günstigen Preis als Flatrate anbietet?
Ich bin schon sehr lange auf der Suche nach so einem Anbieter. In den USA gibt es einige solcher, wie z.B. Netflix und Hulu. In DE ist des wohl (rechtlich??) nicht möglich.
So illegal diese Sachen wie Torrents und Kino.to auch sein mögen. Solange es keine günstige und gute Alternative gibt, werden diese Sachen wohl nicht aussterben.
Um relativ aktuelle Filme und Serien zu erhalten, benutze ich zur Zeit den DVD-Versand von lovefilm.de. Leider muss man hier, wegen der Postweges, relativ lange, im Vergleich zu VoD, warten.
Gruß
Connor