Im Jahr 2015 laden die Nutzer mobiler Endgeräte fast 48 Milliarden Apps herunter, glauben die Marktforscher von In-Stat. Eine entscheidende Rolle kommt Smartphones mit Touchscreens zu.
Wird die Begeisterung für Mobile Apps über die nächsten Jahre anhalten? Ganz klar ja, das geht jedenfalls aus einer neuen Untersuchung von In-Stat hervor. Nahezu 48 Milliarden App-Downloads erwarten die Marktforscher für das Jahr 2015.
Der Markt für Mobile Apps entwickelte sich in den letzten Jahren sehr schnell. In der Folge entstanden neue Produkte, neue Unternehmen und neue Geschäftsmodelle. Dieses Wachstum hält an, sagen die Experten. Treibende Kraft ist dabei die weitere Verbreitung von Smartphones; ebenfalls wichtig ist das wachsende Angebot auf der Software-Seite.
Touchscreens als entscheidender Faktor
Eine wesentliche Voraussetzung für das starke Wachstum sind die Touchscreens von Mobilgeräten, denn die berührungsempfindlichen Bildschirme ermöglichen es, dass mehr Nutzer auf einfache Weise mit den Mobile Apps interagieren können. Das sorgt für eine steigende Apps-Nachfrage. Dieses Jahr, so die Experten, werden schon 90 Prozent aller Smartphones mit Touchscreens ausgerüstet sein, in den nächsten Jahren erreicht dieser Wert nahezu 100 Prozent.
Die Marktforscher gehen somit davon aus, dass der Boom bei Smartphones anhält. Ist das realistisch? Wer ein Smartphone nutzen möchte, hat sich bereits eines gekauft, könnte man annehmen, teuer sind brauchbare Touchscreen-Handys schließlich nicht mehr.
Boom bei Smartphones hält an
Bei In-Stat sieht man das völlig anders. Im vorigen Jahr zählten 23 Prozent der weltweit verkauften Mobiltelefone zur Kategorie Smartphone, für 2015 wird mit einem Anteil von 45 Prozent gerechnet. Ein weiteres Untersuchungsergebnis ist interessant: Für den Download von Apps setzt fast die Hälfte der Befragten auf WLAN-Verbindungen. Damit hängt der Erfolg der Apps also gar nicht so stark von schnellen Internetverbindungen via Mobilfunk ab.
Was meint Ihr zu diesen Prognosen? Ich halte es zwar für denkbar, dass das Interesse der Mobilfunknutzer an Apps anhält, aber ich hoffe auf eine andere Entwicklung. Bei Desktop-PCs, Notebooks und Netbooks haben wir in den letzten Jahren den Trend beobachten können, dass auf dem eigenen Endgerät installierte Software und damit auch das Betriebssystem stark an Bedeutung verloren haben.
Warum Software lokal installieren?
Ich bin zwar nicht der Ansicht, dass wir sämtliche Anwendungen in die Cloud verlagern müssen, aber es gibt kaum etwas, was sich noch nicht darüber abwickeln lässt. Das beste Beispiel dafür sind die Chromebooks von Google, bei denen nur der Browser als lokal installierte Anwendung läuft. Ansonsten gilt: Ob man einen Windows-PC, einen Mac oder einen Linux-Rechner nutzt, war noch nie so unwichtig wie heute, weil vieles eben nicht mehr als extra Programm installiert werden muss, sondern online via Browser nutzbar ist.
Bei einer ähnlichen Entwicklung im Bereich mobiler Endgeräte wäre es nicht mehr besonders wichtig, welches Handybetriebssystem man nutzt. Anstatt das Erfolgskonzept von Apples streng kontrolliertem AppStore zu kopieren, sollten Unternehmen wie Microsoft, Nokia, Hewlett-Packard (mit webOS-Geräten) und Research in Motion lieber darauf hinarbeiten, die Betriebssystem-Grenzen so weit es geht aufzuweichen. Damit könnten sie vor allem Apple angreifen, Google würde diese Entwicklung dagegen nützen.
Wie schätzt Ihr die Entwicklung von Mobile Apps ein?