Startups, die sich um die Vermittlung privater Zimmer und Wohnungen bemühen, liegen derzeit in aller Munde. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich gleich mehrere deutsche Gründer daran versuchen, das US-Vorbild airbnb zu kopieren. Zum Teil können die Gründer auf ordentliche finanzielle Unterstützung blicken, sodass womöglich richtig viel Bewegung in den Markt kommt und die Leute tatsächlich damit beginnen, nach günstigen privaten Zimmern zu suchen, anstatt teure Hotels zu suchen.
Techcrunch hat mit Kodesk ein Unternehmen vorgestellt, das schon seit einer ganzen Weile am Start ist und letztlich dasselbe Prinzip im Businessbereich anwendet. Im Fokus steht die Suche nach verfügbaren Büroarbeitsplätzen. Das Prinzip ist vergleichsweise simpel: Unternehmen, die ihre eigenen Bürokapazitäten augenblicklich nicht ausnutzen, können einzelne Desks / Arbeitsplätze vermieten. Im Mittelpunkt steht dabei die kurzzeitige Vermietung, die vor allem für Freelancer sehr interessant ist.
Wenn beispielsweise ein Freelancer, der eigentlich in München arbeitet, für ein paar Tage zum Kunden nach Berlin muss, dort aber auch ein Büro benötigt, kann er sich günstig einmieten und somit eine professionelle Büroinfrastruktur nutzen. Hierdurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, um Mobil zu arbeiten. Vielleicht ist es nicht möglich, das eigene Büro vollständig mitzunehmen oder ständig zu verlagern, aber man ist als Freelancer deutlich flexibler – und womöglich ist es auch noch deutlich günstiger, diese Form der Büronutzung zu wählen, als ein eigenes Büro zu mieten.
Das von Techcrunch vorgestellte Unternehmen ist in Belgien ansässig. Leider gibt die Website nicht besonders viele Informationen preis: Um nach Büroplätzen suchen zu müssen, gilt es sich erst einmal zu registrieren. Um ehrlich zu sein, habe ich keine Lust, mich dort extra anzumelden, um einen kurzen Blick zu erhaschen. Daher vergebe ich an dieser Stelle ganz einfach einen dicken Minuspunkt und fertig ist die Sache.
In den Kommentaren des Techcrunch Beitrags ist zu lesen, dass mit Loosecubes ein weiteres Startup in diesem Bereich tätig ist – und das sogar angeblich schon viel länger. Grund genug für mich, deren Website ebenfalls unter die Lupe zu nehmen. Die Seite gefällt mir wesentlich besser, weil eine gut gemachte Suche integriert ist – doch sobald man auf den Suchbutton klickt, geht ebenfalls erst einmal ein Registrierfenster auf.
Wer nun besser ist, lässt sich schwer sagen. Kodesk ist in Belgien ansässig und dürfte somit eher den europäischen Markt abdecken, während Loosecubes voraussichtlich die bessere Anlaufstelle ist, wenn man ein Büro in den USA sucht. Dass beide Seiten ihre Suche jedoch komplett dicht gemacht haben bzw. eine Registrierung voraussetzen, ist jedoch mehr als ärgerlich. Vielleicht kommt ja bald ein Uhrenbacher oder Samwer Startup, wo man auf diesen Riegel verzichtet.