Aus dem Debakel mit Windows Vista scheint Microsoft in der Tat etwas gelernt zu haben. Die Zeiten, in denen sich Microsoft bei der Weiterentwicklung seines wichtigsten Betriebssystems unendlich viel Zeit gelassen hat, sind vorüber. Mittlerweile gibt es in Redmond ansässige Unternehmen richtig Gas: Steve Ballmer hat angekündigt, dass der Nachfolger von Windows 7 bereits im nächsten Jahr erscheinen soll – und den Namen hat er ebenfalls gleich bekannt gegeben. Das Betriebssystem wird Windows 8 heißen.
Natürlich ist es schon häufiger vorgekommen, dass Microsoft halbwegs konkrete Termine für seine neuesten Windows Versionen genannt hat. Eingehalten wurden sie jedoch nur selten. Man denke nur an Windows Vista, das lange unter dem Projektnamen Longhorn entwickelt wurde, sich um mehrere Jahre verspätete und sich dann auch noch aus technischer Sicht als totaler Flop herausstellte.
Allerdings soll dies nicht heißen, dass sich Windows 8 verzögern wird. Die Chancen, dass der Nachfolger vom derzeitigen Windows 7 im nächsten Jahr pünktlich erscheint, stehen nicht schlecht. Man denke nur an Windows 7, das in Rekordzeit entwickelt wurde und dann sogar früher bereit stand – so etwas hatte es bei Microsoft zuvor noch nicht gegeben.
Gründe, weshalb Microsoft auf einmal so zügig an seinen Betriebssystemen arbeitet, gibt es gleich mehrere. Da wäre das bereits angesprochene Debakel von Windows Vista. Microsoft scheint gelernt zu haben, dass es wichtig ist, sich an Ankündigungen und Termine zu halten – die Kunden ewig zu vertrösten, ist keine gute Wahl. Außerdem dürfte man bei der Entwicklung von Windows 7 eine Menge gelernt haben. Die dabei gemachten Erfahrungen in Sachen Entwicklungsgeschwindigkeit machen sich nun auch bei Windows 8 bemerkbar. Doch auch der Konkurrenzdruck ist nicht außer Acht zu lassen. In Zeiten von Windows 98 und XP gab es so gut wie keine Konkurrenz. Linux war zwar eindeutig das bessere Betriebssystem, doch die Anwender sind mit Linux nicht klar gekommen.
Mittlerweile ist Linux sehr viel benutzerfreundlicher geworden und zudem erfreut sich das Mac OS einer immens steigenden Beliebtheit. Wenn Microsoft seinen Markanteil halten möchte, muss das Unternehmen schlichtweg Gas geben.
Informationen dahingehend, was uns Windows 8 bieten wird, gibt es hingegen nur sehr wenige. Wie bei Golem zu lesen ist, soll Microsoft schon eine Vorabversion an die großen PC-Hersteller ausgeliefert haben, damit sich diese mit dem System und dessen Anforderungen vertraut machen können. Es ist möglich, dass in den kommenden Wochen erste Screenshots gezeigt werden und gegen Ende des Jahres eine Beta-Version veröffentlicht wird. Dann werden wir sehen, worin ein Anreiz bestehen könnte, auf die kommende Windows Version upzudaten.