In technischer Hinsicht sind die Jugendlichen in Deutschland ausgesprochen gut versorgt: Neun von zehn besitzen ein Handy, drei von vier einen eigenen Computer und jeder zweite einen eigenen Fernseher.
Für Medienkonsum und Kommunikation ist Deutschlands Jugend bestens gerüstet, ergibt sich aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag des BITKOM. In der repräsentativen Studie wurden über 700 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren befragt.
Das Handy steht ganz oben
Deutlich stärker als jedes andere technische Gerät ist das Mobiltelefon unter Teenagern verbreitet. Der Verbreitungsgrad von 93 Prozent ist erstaunlich hoch: Wenn ältere Jugendliche ein eigenes Mobiltelefon besitzen, überrascht das nicht, aber es wurden ja auch Kinder ab 10 Jahren befragt. So gesehen ist die Verbreitung von Handys erstaunlich hoch. In der Anschaffung sind Handys zwar nicht teuer, sogar in der Preisklasse zwischen 20 und 40 Euro finden sich Einsteiger-Handys, die im Bereich der Grundfunktionen solide Leistungen zeigen. Doch ein Handy sorgt anders als etwa ein MP3-Player für laufende Kosten.
Mit einigem Abstand auf dem zweiten Platz folgt mit 82 Prozent die Stereoanlage noch vor dem MP3-Player, wovon vier von fünf (80 Prozent) Teenagern einen besitzen. Dreiviertel (75 Prozent) der Kinder und Jugendlichen verfügen über einen eigenen Computer. Angesichts der allgemein unzureichenden technischen Ausstattung von Schulen ist das sehr erfreulich, wenngleich in einer früheren BITKOM-Umfrage herauskam, dass nicht einmal jeder dritte Schüler täglich unter Einsatz eines PCs Hausaufgaben erledigt.
Interessant ist ein weiterer Aspekt: Erst kürzlich zeigte die „Heimat to go“-Studie von TNS Emnid und der Radiozentrale wieder die große Bedeutung des Handys als Empfangsgerät für Medien, wobei vor allem die Radiofunktion sehr beliebt ist. Sieht man das Handy (selbst Billig-Handys verfügen fast immer über ein Radio) auch als Gerät zum Hören von Musik, stehen auf den ersten drei Plätzen allesamt für das Hören von Musik wichtige Geräte.
„Handy, PC und Multimedia-Geräte gehören heute zur persönlichen Ausstattung der allermeisten Jugendlichen“, stellt BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer mit Blick auf die gute Ausstattung fest. „Ein eigenes Handy ist heute für Teenager so selbstverständlich wie ein eigenes Fahrrad.“ Ein Fahrrad besitzen (wie ein eigenes Handy) 93 Prozent der Kinder und Jugendlichen.
Unterschiede zwischen Geschlechtern und Altersgruppen
Ebenfalls interessant ist die weitgehende Angleichung zwischen den Geschlechtern, wenngleich es ein paar Unterschiede gibt: „Mädchen haben die bessere Multimedia-Ausstattung“, erläutert Prof. Scheer. So sind bei Mädchen mobile Computer wie Notebooks beliebter als bei Jungen, die häufiger einen stationären PC besitzen. Einen MP3-Player besitzen 85 Prozent der Mädchen, aber nur 75 Prozent der Jungen. Noch ungleicher verteilt sind digitale Kameras: Eine Digitalkamera besitzen 64 Prozent der Mädchen, aber bloß 43 Prozent der Jungen. Bei Spielkonsolen liegen die Jungen mit 77 Prozent zu 71 Prozent indes leicht vor den Mädchen.
Unterschiede bei der technischen Ausstattung zeigen sich zudem zwischen den verschiedenen Altersgruppen: 92 Prozent der 16- bis 18-Jährigen haben ihren eigenen Computer, womit sie deutlich über dem Durchschnittswert von 75 Prozent liegen. 85 Prozent der Jugendlichen aus dieser Altersgruppe besitzen ein eigenes Abspielgerät für DVDs (DVD-Player oder DVD-Laufwerk für den Computer); der Durchschnittswert liegt bei 70 Prozent. Während Spielkonsolen bei 74 Prozent der 10- bis 18-Jährigen vorhanden sind, steht 84 Prozent der Kinder zwischen 10 und 12 eine eigene Konsole zur Verfügung.
Sind die Leser unseres Blogs besser oder schlechter mit Technik ausgestattet als die Kinder und Jugendlichen?