Google tanzt mittlerweile auf so vielen Hochzeiten, dass man relativ schnell den Überblick verlieren kann. Zwar verkörpern Websuche und Anzeigenverkauf immer noch das Kerngeschäft des Unternehmens, jedoch dringt Google in immer mehr Bereiche hervor. Man denke nur an Android, das Apple im Smartphone Bereich bereits den Rang abgelaufen hat. Derzeit befindet sich Google auf dem Weg, seinen Marktanteil auszubauen und Anbieter des am häufigsten eingesetzten Smartphone Betriebssystems zu werden.
Ein Betriebssystem für Smartphones und Tablet Computer ist aber noch längst nicht alles. Wie schon seit längerer Zeit bekannt ist, Arbeitet Google an Chrome, einem Betriebssystem, das auf konventionellen PCs eingesetzt werden kann. Zwar konnte lange Zeit nur über dieses Betriebssystem spekuliert werden, doch inzwischen ist Google gut vorankommen – und hat auch schon einen Ansatz ausgewählt, um dessen Verbreitung voranzubringen.
Anstatt das Chrome OS einfach nur kostenlos anzubieten, soll Hardware ausgeliefert werden, auf denen das Betriebssystem bereits installiert ist. Den Anfang möchte man mit Netbooks machen, die man Behörden, Unternehmen und Schulen anbieten möchte. Wie man bei heise nachlesen kann, sollen sich Unternehmen und Behörden bereits ab einem monatlichen Preis von 28 US-Dollar mit entsprechender Hardware eindecken können. Bei den Schulen ist Google etwas großzügiger: Schon ab 20 US-Dollar pro Monat soll es losgehen.
Es ist vorgesehen, die Geräte in Verbindung mit einer Laufzeit von 24 Monaten anbieten. Das Leasingmodell soll unter anderem sicherstellen, dass man nicht mit veralteter Hardware arbeiten muss. Sofern das Abo nicht gekündigt wird, kann nach zwei Jahren ein neues Gerät geordert werden.
Die ersten Chrome OS Netbooks, die vom Stapel laufen werden, stammen von Acer und Samsung. Während des Samsung Gerät etwas größer bemessen ist und über eine Bilddiagonale von 12,1 Zoll verfügt, verkörpert das Acer Gerät mit 11,6 Zoll Diagonale die etwas preiswertere Variante. Die beiden Geräte sollen bereits ab Mitte Juni zugänglich gemacht werden – und das längst nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland.
Die größte Besonderheit der beiden Geräte ist verständlicherweise das Chrome OS. Es ist so konzipiert, dass Anwendungen über die Cloud laufen. Software wird nicht mehr lokal installiert, sondern als Webapplikation geladen. Damit dem User genügend Möglichkeiten offen stehen bzw. nicht nur Texte erstellt, sondern beispielsweise auch Bilder bearbeitet werden können, arbeitet Google noch eifrig an der Ausweitung des Softwareangebots.
Ob und wie dieses Konzept ankommen wird, bleibt mit Spannung abzuwarten. Andere Unternehmen hatten sich schon vor Jahren an diesem Konzept versucht, sind aber grandios daran gescheitert. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen immens verbessert: Die Internetzugänge sind schneller geworden und das Softwareangebot wurde optimiert. Womöglich schafft Google sogar den Durchbruch. Was meint Ihr?