Es ist schon beeindruckend, wie schnell und günstig das Internet geworden ist. Schon für wenig Geld ist es heutzutage möglich, eine Internet-Flatrate zu beantragen, sodass man ununterbrochen im Web surfen kann, ohne zusätzliche Kosten fürchten zu müssen. Dies war nicht immer so: Als das Internet seines Siegeszug in Deutschland antrat und man noch mit dem klassischen Einwahl-Modem surfte, wurde auf Basis der Nutzungsdauer abgerechnet. Wer nicht aufgepasst hat, sah sich am Monatsende einer hohen Rechnung konfrontiert.
Die Internetanschlüsse sind aber nicht nur günstiger, sondern auch schneller geworden. In Modem-Zeiten dauerte es teilweise Minuten, bis Fotodateien übertragen wurden. Heutzutage sind die Übertragungsgeschwindigkeiten so hoch, dass wir sogar Videos im Live-Stream betrachten können – teilweise sogar in Full-HD Auflösung.
Doch gerade bei den DSL-Anschlüssen, die von ihren Anbietern mit hohen Geschwindigkeiten beworben werden, gilt es vorsichtig zu sein. So schnell, wie von den Anbietern angegeben, sind die Internetzugänge häufig gar nicht. Zunehmend mehr Internetnutzer machen einen DSL-Speedtest und stellen dabei fest, dass ihr Anschluss ein ganzes Stück langsamer ist. Wer schnelles Internet nutzen möchte, sollte deshalb nicht nur den klassischen Weg gehen und DSL Anbieter im Vergleich betrachten, sondern zuvor in Erfahrung bringen, welche maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit auf der vorhandenen Telefonleitung überhaupt erzielt werden kann.
Wie der Deutschlandfunk mitteilt, kommt es häufiger vor, dass DSL-Anbieter mehr versprechen, als sie am Ende halten können. Bei der DSL-Geschwindigkeit werden oftmals Werte genannt, die nur unter optimalen Bedingungen zu erreichen sind. In der Praxis müssen die Nutzer häufig deutliche Geschwindigkeitsabschläge in Kauf nehmen. Oftmals liegt das Problem bei der Infrastruktur: Alte Leitungen und Schaltkästen drosseln die DSL-Geschwindigkeit. Aber auch die Tarifpolitik des DSL-Anbieters kann ein Problem darstellen: Wer zu viel surft bzw. ein zu hohes Datenübertragungsvolumen erzeugt, muss womöglich mit einer Drosselung rechnen.
Auf der anderen Seite stellt sich natürlich die Frage, wie viel DSL-Geschwindigkeit überhaupt sein muss. Prinzipiell ist es mit so gut wie jedem DSL-Anschluss möglich, komfortabel im Internet zu surfen. Selbst wenn jemand mit DSL 2.000 oder einem ähnlich alten DSL-Tarif unterwegs ist, laden Webseiten äußerst zügig, sodass ein Unterschied zu DSL 8.000 oder DSL 16.000 gar nicht so leicht festzustellen ist. Erst wenn es um den Download größerer Dateien geht, können sich Unterschiede bemerkbar machen – sofern der Server, auf welchem die Dateien liegen, entsprechend schnell ausliefern kann. Genau dies ist jedoch selten der Fall: Die erzielbare Höchstgeschwindigkeit wird hierbei nur selten ausgereizt.
Für den privaten DSL Nutzer dürfte der Reiz eines schnellen Internetanschlusses vor allem darin liegen, Streamingangebote besser auszuschöpfen. Wer TV über das Internet empfangen möchte, kann vom hohen DSL-Speed enorm profitieren. Allerdings ist dies nur der Fall, wenn der Anbieter sein Wort halten und den beworbenen DSL-Speed gewährleisten kann.