AllesAnna streicht die Segel

Geschrieben von am 29. April 2011 in Kategorie Web 2.0

Gestern berichtete deutschestartups exklusiv über die Schließung von AllesAnna. Der Online-Drogeriemarkt soll es angeblich nicht gepackt haben. Wie Alexander Hüsing von deutschestartups in Erfahrung gebracht hat, soll die Weiterfinanzierung des Unternehmens gescheitert sein. Viele Kenner der Startups-Szene staunten über diese Meldung, schließlich war das Unternehmen erst vor wenigen Monaten an den Start gegangen und setzte schon früh auf Fernsehwerbung.

Doch selbst der Werbespot mit dem Rocker scheint nicht gezündet zu haben: Am Ende war der Konkurrenzdruck wohl zu groß. Dabei bearbeitet das Unternehmen einen äußerst reizvollen Markt: Mit Drogerieartikeln werden jährlich Milliardenbeträge umgesetzt. Außerdem gibt es Startups, die sich in diesem Markt hervorragend behaupten. Man denke nur an die USA, wo Onlineshops wie drugstore.com und diapers.com zu den ganz großen Anbietern zählen.

Doch in Deutschland scheint das Geschäft nicht gezündet zu haben. Bei Gründerszene liefert man die Antwort auf die Frage, weshalb der Drogeriemarkt in Deutschland nicht leicht zu erobern ist: Der Wettbewerb gilt als enorm ausgeprägt und alle großen Drogeriemärkte haben ihre Prozesse optimiert, um Produkte günstig anbieten zu können. Für kleinere Anbieter, die frisch starten, ist es nahezu unmöglich, Produkte zu wettbewerbsfähigen Konditionen einzukaufen und sich somit gegen die starke Handelspräsenz vor Ort zu behaupten. Zumal einige der großen Drogeriemärkte auch noch eigene Onlineshops betreiben und dabei auf Käufer mit hohem Vertrauen blicken können.

Allerdings ist AllesAnna nicht der erste Online-Drogeriemarkt, der vom Markt verschwunden ist. Mit Beautydeal ist bereits ein Anbieter vom Markt verschwunden, dem einiges zugetraut wurde – immerhin waren die Samwer Brüder investiert. Hieran dürfte sehr schön zu erkennen sein, dass es sich um ein Marktsegment handelt, in welchem es alles anderes als leicht ist, sich zu behaupten.

Wann und wie die Insolvenz von AllesAnna kommuniziert wird, bleibt abzuwarten. Auf der Website des Unternehmens sieht alles aus wie bisher auch: Alle Produkte werden weiterhin angeboten und der Warenkorb funktioniert auch. Dennoch scheint die Insolvenz sicher zu sein, immerhin beruft sich Gründerszene direkt auf die Geschäftsführung von AllesAnna, welche die Insolvenz bestätigt haben soll.

Mit Blick auf die Entwicklungen bei AllesAnna stellt sich die Frage, wie es anderen E-Commerce Startups ergehen wird, die sich in stark umkämpften Handelssegmenten tummeln. Man denke nur an den Handel mit Lebensmitteln. Erste Startups trauen sich gerade in diesen Bereich hervor und versuchen das klassische Supermarktkonzept zu etablieren. Ob dies klappt, ist jedoch fraglich. Denn auch in diesem Markt wird mit harten Bandagen gekämpft. Man denke nur an den gescheiterten Versuch von Walmart, Deutschland zu erobern. Aldi und Co konnten sich erfolgreich zur Wehr setzen.

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