Smartphone-Boom befeuert M-Commerce und Handy-Navigation

Geschrieben von am 16. April 2011 in Kategorie Meinung

Bald gibt es keinen Lebensbereich mehr, in dem das Internet nicht „dabei“ ist. Die Ergebnisse zwei ganz verschiedener Studien, die in dieser Woche veröffentlicht wurden, verdeutlichen das. Navigation auf Mobiltelefonen hat extrem zugenommen, an Mobile Commerce sind überraschend viele Verbraucher interessiert.

Handy-Navigation ist kein ganz neues Thema, schon seit Jahren werden Mobiltelefone als Konkurrenz für eigenständige Navigationsgeräte gehandelt. Eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der E-Plus Gruppe belegt für das vorige Jahr indes ein explosionsartiges Wachstum. Im Jahr 2009 nutzen lediglich 1,8 Prozent der Mobilfunkkunden Handy-Navigation, 2010 waren es 15,5 Prozent!

Navigation auf Handys setzt sich durch
Navigationssoftware gehört inzwischen zum Lieferumfang fast aller besseren von Handys. Zugegeben, zum Teil ist für die Navigation nicht zwingend eine Internetverbindung erforderlich, so etwa bei Ovi Maps von Nokia. Doch die Positionsbestimmung funktioniert mit Internetverbindung sehr viel schneller. „Trotz etwas kleinerer Displays haben die Smartphones einen unschlagbaren Vorteil: Das Kartenmaterial ist immer topaktuell. Und wer eine flexible Daten-Flatrate bucht, behält die Kosten stets im Blick“, sagt Haiko Schelten, Marktforschungsexperte der E-Plus Gruppe.

Hohe Akzeptanz von Mobile Commerce
Die nächsten Daten stammen aus einem völlig anderen Bereich: aus  einer repräsentativen Befragung von Internetkunden zum aktuellen novomind-Kaufkraft-Index. Erstaunliche 60 Prozent zeigten sich allgemein bereit zum mobilen Einkauf im Internet. Besonders aufgeschlossen stehen dem Mobile Commerce Besserverdiener (monatliches Haushaltsnettoeinkommen oberhalb von 3.000 Euro) und Personen, die jünger als 30 Jahre sind, gegenüber.

Bei der novomind AG sieht man einen möglichen Erfolg in der Breite der Gesellschaft eng mit der Verbreitung von Smartphones verknüpft. Außerdem müsse ein Mehrwert geboten werden. Händler sollten ihre Shops an die Besonderheiten der mobilen Technik und des „Unterwegsseins“ anpassen. Wichtig sei dabei eine Optimierung für eine ganze Reihe an Endgeräten. „Neue Funktionen auf mobilen Endgeräten erfordern auch neue Technologien auf der Betreiberseite“, sagt Peter Wiedekamm, Vorstand bei novomind. „Durch die Verwendung von Multi-Touch Oberflächen ergeben sich ganz neue Navigationsmöglichkeiten durch Gestik und Haptik in einem modernen eShop“.

Starkes Wachstum bei mobilen Musik-Downloads
Kurz erwähnen möchte ich Zahlen, die der Hightech-Verband BITKOM unter Berufung auf eine repräsentative Verbraucherbefragung von GfK Panel Services Deutschland schon letzte Woche veröffentlichte: Im Vergleich zu 2009 legten die mobilen Musik-Downloads 2010 um 39 Prozent zu, der Umsatz stieg um 38 Prozent.

Das Internet ist jetzt immer und überall da
Eines wird durch den Blick auf die drei ganz verschiedenen Untersuchungen meiner Überzeugung nach deutlich: Im Grunde geht es nicht um ein gesteigertes Interesse an Handy-Navigation, mobilem Einkaufen oder den Musikdownload auf Mobiltelefone. Vielmehr befreien leistungsfähige mobile Endgeräte wie Smartphones (und Media-Tablets) und preislich attraktive, ausreichend schnelle mobile Datenverbindungen das Internet aus seiner (nenne ich jetzt mal so) Immobilität; zwischen dem Schreibtisch zu Hause und dem Schreibtisch im Büro existiert sehr viel mehr.

Eine gewisse Bewegungsfreiheit boten bereits Notebooks in Verbindung mit WLAN, doch durch mobile Endgeräte und mobiles Breitband-Internet erklimmt das Netz eine neue Evolutionsstufe, auf der es in alle Lebensbereiche einsickern kann. Der Begriff „mobil“ sollte meines Erachtens nicht gleichbedeutend mit „unterwegs“ verwendet werden, denn durch diesen Gebrauch werden falsche Vorstellungen provoziert. Zumindest derzeit viel wichtiger als die Nutzung draußen ist die mobile Nutzung in Gebäuden. Ob auf der Couch, am Frühstückstisch, im Bett oder auf dem stillen Örtchen, das Internet ist überall, wo Menschen sind. Ein Großteil der „mobilen Nutzung“ könnte über WLAN (vor allem zu Hause und am Arbeitsplatz) erfolgen, gleichwohl verzichten viele User auf ein Umschalten auf die schnellere, günstigere Verbindung.

Mit einem PC geht (!) man schon seit Jahren nicht mehr online, der Router zu Hause ist immer mit dem Internet verbunden, damit ist auch ein eingeschaltete Computer immer online. Offline ist er nur, wenn er ausgeschaltet ist. Die Benutzer dagegen waren bis vor kurzem offline, wenn sie nicht am Computer saßen. Wenn ein eingeschaltetes Smartphones ebenfalls stets online ist, bedeutet das für die meisten Nutzer, zumindest im Wachzustand nie mehr offline zu sein. Das wird Folgen haben, hier stehen wir erst ganz am Anfang.

Gibt es bei Euch noch Zeiten, in denen ihr nicht online seid?

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  1. Mobile Advertising profitiert vom Smartphone-Boom | TechBanger.de says:

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  2. Mobile Endgeräte befeuern Interesse an Mobile Commerce | TechBanger.de says:

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  3. Was erwarten Verbraucher von ihrem Mobiltelefon? | TechBanger.de says:

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