Microsoft scheint es gelungen zu sein, endlich mal wieder für Schlagzeilen zu sorgen und somit von sich reden zu lassen. Das Unternehmen möchte nämlich mit Google gleichziehen und ein Pendant zu Google’s Bilderdienst „Street View“ anbieten. Der Service soll den Namen „Streetside“ tragen und ebenfalls abgelichtete Straßenaufnahmen zeigen.
Kaum hat Microsoft angekündigt, auf diese Weise verfahren zu wollen, kommen auch schon die ersten Beschwerden auf. Zum einen melden sich die obersten Datenschützer zu Wort, die Microsoft strenge Vorgaben auferlegen möchten, zum anderen beschweren sich viele Privatpersonen, die Angst davor haben, dass ihre Häuser nicht nur bei Street View sondern auch bei Streetside zu sehen sein könnten.
Aufgrund der Tatsache, dass eine solche Debatte bereits im vergangenen Jahr geführt wurde, ist dieses Thema ziemlich langweilig. Um ehrlich zu sein, interessiert es mich kein bisschen, wie Microsoft verfahren wird – vielleicht mag dies auch daran liegen, dass ich die Idee von Street View und Co ganz gut finde. Zwar habe ich den Service innerhalb von zwei Jahren gerade erst zweimal benutzt (einmal davon nur zum Testen), aber alles in allem hat er mir wirklich weiter geholfen.
Microsoft selbst hat angekündigt, Inhalte erst einmal veröffentlichen zu wollen. Personen, die eine Änderungen wünschen bzw. auf verpixelte Häuserfassaden bestehen, sollen sich nach der Veröffentlichung melden und ihre Ansprüche geltend machen. Wer mehr darüber erfahren möchte, möge sich diesen Beitrag von Spiegel Online zu Gemüte führen.
Die viel spannendere Frage ist meiner Meinung nach die Frage nach dem Sinn und Zweck von Streetside. Zwar kann ich mir relativ gut vorstellen, dass Street View von einigen Personen sehr intensiv genutzt wird (vor allem im Transport- und Logistikwesen), doch alles in allem dürfte sich der Aufwand für Google nur bedingt lohnen. Es muss viel Arbeitskraft und Geld investiert werden, um die Bilder zu erzeugen und zu veröffentlichen. Ob sich damit gutes Geld verdienen lässt, wage ich zu bezweifeln. Umso mehr frage ich mich, weshalb Microsoft in dieses Geschäft einsteigen und ebenfalls Straßenzüge abfotografieren möchte. Ist der Service aus finanzieller Sicht denn so attraktiv?
Meiner Meinung nach wäre es besser, Microsoft würde diesen Aufwand betreiben, um seine Websuche zu verbessern. Zwar mag Bing mittlerweile über eine gewisse Stammuserschaft verfügen, doch an Google kommt man noch lange nicht heran – was beim Blick auf die Qualität der Suchergebnisse auch nicht verwundert. Außerdem ist Google so sehr in die Köpfe der Menschen eingeprägt, dass ich einen großen Erfolg von Microsoft für fraglich halte. Weshalb sollte man sich Straßenzüge bei Microsoft ansehen, wenn es die Fotos auch bei Google gibt? Akutalität mag vermutlich nur bedingt zählen. Womöglich mag Microsoft für kurze Zeit die neueren Fotoaufnahmen besitzen, doch im Endeffekt kann sich dies ganz schnell wieder ändern. Ob die von Microsoft angekündigten 3D-Modelle am Ende den Ausschlag geben, wage ich zu bezweifeln.
April 8th, 2011 at 15:20
Eine verbesserte Darstellung wäre durchaus interessant. Und ja, die Aufnahmen wären neuer als die von Google. Schon deshalb begrüße ich das Vorhaben von Microsoft.
Die Suche zu verbessern, ist zwar notwendig. Aber Microsoft besitzt genug Ressourcen, um sich hier nicht entscheiden zu müssen.
Ich weiß nicht, wie oft die Nutzer bei Google Maps in die Street-View-Ansicht umschalten. Es aber bei Bedarf tun zu können, ist für mich ein weiteres Plus, wenn es darum geht, mit welchem Kartendienst ich mich informieren möchte.
Noch dringender wäre allerdings, die Bedienung von Bing Maps zu optimieren. Es ist erstaunlich, wie wenig Mühe man sich bei Google Maps geben muss, um zum gewünschten Ort zu kommen. Bei Bing Maps ist das leider etwas hakelig. Das ist schade, denn an Bing Maps schätze ich die Luftaufnahmen sehr. Die fehlen mir bei Google Maps. Die Luftaufnahmen sind besonders nützlich, wenn es darum geht, herauszufinden, ob man als Fußgänger einen bestimmten Weg nehmen kann oder nicht.