Das Einkaufen im Internet gewinnt immer noch an Popularität. Im letzten Jahr nahm die Zahl der Online-Einkäufer in Deutschland um mehrere Millionen zu. Die beliebteste Produktgruppe Bücher legt ebenfalls weiter zu.
Den allermeisten Lesern unseres Blogs dürfte Online-Shopping so selbstverständlich sein, dass sie zunächst gar nicht mit weiter hohen Zuwächsen an Online-Käufern rechnen dürften. Aktuelle Zahlen der ENIGMA GfK aus dem Online Shopping Survey (OSS) 2011 zeigen jedoch ein Plus von 4 Millionen Online-Einkäufern in der untersuchten Altersgruppe zwischen 14 und 69 Jahren. 38,1 Millionen 14- bis 69-Jährige bestellten vergangenes Jahr online Waren oder Dienstleistungen.
4 Millionen zusätzliche Onlinekäufer
Darunter befinden sich 10,1 Millionen, die im Internet etwas von Privatpersonen kauften und 18,5 Millionen Bucher von Reiseleistungen. Beim Onlineeinkauf liegen Bücher mit deutlichem Abstand vor allen anderen Produktgruppen, was zu folgender Rangfolge führt: Bücher (18,9 Millionen), Bekleidung (17,2 Millionen), Veranstaltungstickets (13,3 Millionen), Tonträger (11,3 Millionen) und Hotelübernachtungen (10,9 Millionen). Obwohl Bücher vorher schon am beliebtesten waren, gab es hier ein Plus von 4 Millionen zusätzlichen Käufern in 2010. Ebenfalls stärker gefragt waren Hotelübernachtungen (plus 3,4 Millionen) und Tonträger (plus 2,8 Millionen). Das ist interessant, denn wer im Internet Musik kauft, könnte sich schließlich ebenso für Downloads entscheiden und könnte die Musik gleich danach hören.
Amazon.de führt
Die meisten Onlinekäufer hat Amazon.de. Mit 24,7 Millionen Käufern verbessert sich die deutsche Amazon-Site um eine Position und tauscht ihren Platz so mit Ebay.de, das mit seinen 20,9 Millionen Kunden auf Rang zwei zurückfällt. Weit dahinter liegt Weltbild.de mit seinen 7,6 Millionen Käufern auf Rang drei, womit diese Site mit Otto.de die Plätze tauscht; mit 7,0 Millionen Kunden reicht es hier nur noch für Platz vier. Mit 5,5 Millionen Online-Shoppern unverändert auf dem fünften Platz liegt Tchibo.de.
Einkaufen mit dem Mobiltelefon legt zu
An Bedeutung gewonnen hat das mobile Internet für die Konsumenten. Die Überschrift des Pressetextes, „Mobiles Online Shopping nimmt zu“, ist meiner Ansicht nach trotzdem irreführend, da gerade mal 1,4 Millionen Menschen aus der Gruppe der 14- bis 69-Jährigen Waren oder Dienstleistungen (abgesehen von reinen Download-Käufen) auf diese Weise bestellten. Interessanter ist da schon die Zahl der Konsumenten, welche ihre mobilen Telefone für Transaktionen nutzten: Sie stieg von 2,1 Millionen um 157 Prozent auf 5,4 Millionen Nutzer. 2,6 Millionen Mobilfunkkunden kauften Spiele, 2,1 Millionen entschieden sich für kostenpflichtige Musikdownloads auf ihre Handys, 1,9 Millionen nutzten mobiles Online-Banking.
Ich habe meine Zweifel, dass Online-Shopping auf Mobiltelefonen in den nächsten Jahren ein großer Erfolg beschienen sein wird. Daran dürfte die steigende Zahl von Smartphones mit großen Displays nur wenig ändern. Von technischen Schwierigkeiten wie nicht für mobile Endgeräte angepassten Webseiten abgesehen: Unterwegs, wo keine besser geeigneten Endgeräte verfügbar sind, fehlt die richtige Shopping-Stimmung. Die perfekte Shopping-Maschine (um mal ein wenig zu übertreiben) ist vielmehr ein Tablet-Computer. Media-Tablets mit ihren ansprechend großen Bildschirmen werden dem Online-Versandhandel einen Kick geben, da bin ich sehr optimistisch.
Sehr viel mehr Internetnutzung via Mobiltelefon
Gleichwohl wird der enorme Zuwachs beim Internetzugriff via Mobiltelefon nicht folgenlos für Online- und Offline-Handel bleiben. „Unter den insgesamt 49 Millionen Personen zwischen 14 und 69 Jahren, die im letzten Jahr in Deutschland von irgendeinem Ort aus das Internet genutzt haben, gibt ein Drittel an, dafür auch über internetfähige Mobiltelefone zu verfügen“, schreibt die ENIGMA GfK. „Einhergehend mit dem Markterfolg von Mobiltelefonen mit verbesserten Internetfunktionen ist die Zahl der Nutzer, die im letzten Jahr vom Handy aus tatsächlich online waren, mit einem großen Sprung um 4,7 Millionen auf 10,6 Millionen Verbraucher gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 79 Prozent.“
Ich vermute, dass Smartphones von vielen Verbrauchern bald völlig selbstverständlich beim Offline-Einkauf zum Preisvergleich und zum Abruf von Informationen wie Produktbewertungen, Inhaltsstoffen und Testergebnissen herangezogen werden. Im Anschluss daran gleich im Laden oder auf dem Nachhauseweg online das betreffende Produkt per Smartphone kaufen wird vermutlich so gut wie niemand.
Seht Ihr für das Einkaufen direkt mit dem Mobiltelefon große Chancen?