Das Internet gehört für rund die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland zu ihrem täglichen Arbeitsleben. Die Medienbranche liegt dabei vorn, die Baubranche hinten. Doch selbst am Bau gehört das Netz für mehr als jeden Vierten schon zur täglichen Arbeit.
Wer mit dem Internet aufgewachsen ist, mag es achselzuckend zur Kenntnis nehmen: Für 49 Prozent der Beschäftigen in Deutschland ist das Internet Werkzeug ihrer täglichen Arbeit. Für mich ist das anders, denn ich kann mich noch an das Unverständnis erinnern, aus dem heraus ich 1989 dafür belächelt wurde, mit meinem C64 online zu gehen und Mailboxen zu nutzen. Das Web gab es ja noch nicht.
Wenn nahezu die Hälfte der Beschäftigten Tag für Tag das Internet bei der Arbeit nutzt, worauf der BITKOM diese Woche unter Bezug auf Erhebungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hinweist, ist das einerseits eine Bestätigung für mich. Andererseits wirkt der Wert von 49 Prozent erschreckend niedrig. Was stimmt nicht mit der anderen Hälfte!? (Einen Computer nutzen letztes Jahr immerhin 61 Prozent der Beschäftigten.) Selbstverständlich ist ein intensiver Interneteinsatz nicht in allen Berufen erforderlich. Doch mir fällt kaum ein Beruf ein, in dem das Netz nicht doch eine Hilfe darstellen kann. Euch etwa?
Medienbranche liegt vorn
Die weiteste Verbreitung gefunden hat das Internet in der Medienbranche, wo es 94 Prozent aller Mitarbeiter bei ihrer alltäglichen Arbeit einsetzen. Dahinter folgt mit 88 Prozent die IT-Branche, in der Finanzwirtschaft sind es 86 Prozent und im Handel 53 Prozent. Im Baugewerbe sind es immerhin noch 28 Prozent. Zum Vergleich: 2004 lag der Durchschnittswert erst bei 29 Prozent aller Beschäftigten. 2004 ist wirklich noch nicht so lange her! Das zeigt, in welch kurzer Zeit das Netz vom Kuriosum zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Die digitale Dekade hat auch das Arbeitsleben verändert!
„Das Internet ist zu einem sehr wichtigen Arbeitswerkzeug geworden“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Das Netz verbessert die Kommunikation, erleichtert den Austausch von Informationen und macht Arbeitsabläufe effizienter.“
Platz 8 für Deutschland
Im Vergleich zum Jahr 2004 hat Deutschland im innereuropäischen Vergleich übrigens aufgeholt und liegt beim Interneteinsatz inzwischen auf dem achten Platz. 2004 reichte es für Deutschland nur für Platz 12 und einen Wert unterhalb des europäischen Durchschnitts.
„Der Abstand zur Spitzengruppe ist immer noch zu groß“, mahnte Scheer. Vor allem bei den Skandinaviern ist das Netz stark in die Arbeitswelt integriert: 64 Prozent der berufstätigen Dänen und Finnen setzen es ein, 63 Prozent der Schweden und Norweger. Direkt hinter Skandinavien liegen die Benelux-Staaten: In den Niederlanden setzen 58 Prozent der Beschäftigen regelmäßig das Internet ein, in Belgien sind es 55 und in Luxemburg 54 Prozent.
Auf dem achten Platz folgt Deutschland mit 49 Prozent vor Großbritannien mit 48 und Irland mit 47 Prozent. Der EU-Durchschnitt beträgt 44 Prozent. Weit abgeschlagen sind Bulgarien mit 20 und Rumänien mit 23 Prozent. „Die digitale Spaltung verläuft mitten durch Europa“, sagte Scheer. „Eine ausgeglichene technologische Entwicklung sollte ein zentrales Ziel der europäischen Wirtschaftspolitik sein. Der Hightech-Verband sieht in der IT-Nutzung eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung von Volkswirtschaften in aller Welt.
Seit wann gehört für Euch persönlich das Internet zu Eurer Arbeit dazu? Oder kommt dass Netz in Eurem Arbeitsalltag noch kaum vor?