Erst wollte ich es gar nicht so recht glauben, als über das fünfjährige Bestehen von Twitter berichtet wurde. Zwar lernte ich den Microblogging Dienst bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt kennen, allerdings kam mir der Zeitraum noch gar nicht so lang vor. Bei „Spiegel Online“ ist ein Beitrag zu finden, der für Aufklärung sorgt: Twitter ist in der Tat schon fünf Jahre alt, doch der offizielle Startschuss dauerte noch eine ganze Weile länger. Noch gut ein Jahr dauert es, bevor es richtig losging.
Der Beitrag von „Spiel Online“ stellt sehr schön dar, wie Twitter entstanden ist. Ursprünglich ging es in einem Techunternehmen darum, ein Tool für den Podcasting Bereich zu entwickeln. Eher zufällig und für den eigenen Nutzen schufen die damaligen Entwickler einen Service, mit dem sie Status-Updates versenden konnten. Der erste Tweet wurde am 21. März 2006 – also genau heute vor fünf Jahren – versendet.
Das Schöne daran: Der Tweet ist immer noch online bzw. kann weiterhin eingesehen werden. Seither soll Twitter sämtliche Tweets gespeichert haben. Das Unternehmen stellt also nicht nur die Infrastruktur für einen kontinuierlichen Nachrichtenfluss bereit, sondern archiviert auch fleißig, damit Tweets auch noch Jahre später zur Verfügung stehen.
Mittlerweile kann gesagt werden, dass Twitter seinen festen Platz im Web gefunden hat. Es gibt User, die auf den Service nicht mehr verzichten können. Im Grunde ist das Wachstum immer noch enorm: Noch nie zuvor haben so viele Leute getwittert. Einige Personen dürfte dies überraschen: Als Twitter an den Start ging und schon kurz darauf der erste große Hype ausbrach, wurde dem Unternehmen keine rosige Zukunft vorausgesetzt. Viele Leute konnten den Nutzen nicht erkennen und sprachen deshalb von einer Mode-Erscheinung.
Twitter existiert immer noch und ist größer als je zuvor. Damit werden viele Leute nicht gerechnet haben. Auf der anderen Seite muss gesagt werden, dass nur bedingt von einem großen Durchbruch gesprochen werden kann. Wenn man es genau nimmt, ist die Ziel- und Nutzergruppe eine sehr spezielle Klientel. Beim Otto-Normalverbraucher ist Twitter bis heute nicht angekommen. Viele Leute haben zwar schon einmal von Twitter gehört oder es gar getestet, doch wirklich nutzen tun sie den Microblogging Dienst nicht.
Vermutlich wird sich daran in den kommenden Jahren auch nicht viel ändern – zumindest solange das bisherige Konzept beibehalten wird. Die eingefleischten Nerds und Newsjunkies werden mit Sicherheit auch in Zukunft twittern, weshalb ich es für sehr wahrscheinlich, dass halte, dass es Twitter auch in zehn Jahren immer noch gibt – und vielleicht nimmt die Anzahl der aktiven User bis dahin noch deutlich zu. Allerdings glaube ich nicht, dass Twitter bis in den Alltag des Otto-Normalverbrauchers vordringen kann. Denn auch ohne Twitter kann man im Leben relativ gut zurechtkommen.
März 21st, 2011 at 19:26
Ich weiß nicht, ob ich mir einen Durchbruch bei normalen Nutzern wünschen sollte. Twitter versprüht noch einen Charme, den man bei Diensten wie Facebook längst nicht mehr findet.
Interessant ist, dass Twitter immer noch ein eigenständiger Dienst ist. Ich hoffe, das bleibt so.