Zu Beginn der Web 2.0 Welle wagten es ein paar Jungs, mit einem vergleichsweise alten Konzept an den Start zu gehen. Man stelle einen Baukasten für Websites ins Internet, der unter dem Namen Jimdo angeboten wurde bzw. dies auch immer noch wird.
Zwar konnte Jimdo während der Boomphase ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit erhalten, doch im Großen und Ganzen war das Interesse der Techblogs eher zurückhalten. Dies ist kein Wunder, schließlich hat Jimdo ein bewährtes Konzept aufgegriffen, welches es schon seit mehreren Jahren gab. Andere Projekte, wie zum Beispiel ausgefallene Nischen-Social Networks (man denke nur an die unzähligen Seiten für Mütter und Väter) zogen deutlich mehr Interesse der Blogger auf sich.
Viele dieser Projekte gibt es längst nicht mehr. Unzählige Web 2.0 Startups konnten die Boomphase nicht überstehen und sind in Vergessenheit geraten. Ganz anders sieht es beim Jimdo aus. Dort ist man seinem Konzept treu geblieben und bietet weiterhin kostenlose Homepages an. Das Angebot wurde im Lauf der Jahre maßgeblich erweitert – beispielsweise um Blogs oder auch die Möglichkeit, einen eigenen Onlineshop erstellen zu können.
Mittlerweile ist Jimdo ganze vier Jahre alt (vor wenigen Tagen wurde das Jubiläum per Pressemitteilung bekannt gegeben) und erfreut sich einer guten Gesundheit. Das Startup konnte enorm wachsen. Mittlerweile werden mehr als 3,5 Mio. Projekte bei oder mit Jimdo gehostet. Eine Infografik, die unter anderem auch bei deutschestartups zu finden ist, macht sehr schön deutlich, wie sich das Business von Jimdo entwickelt hat.
Vor allem auf die Shopfunktion scheint man stolz zu sein. Im vergangenen Jahr wurde über die Jimdo Shops ein Gesamtumsatz in Höhe von 7,5 Mio. Euro erzielt. Daran verdient das Unternehmen je nach Modell über eine Umsatzbeteiligung oder eine monatliche Grundgebühr. Obwohl das Shop-Feature erst ein Jahr alt ist, wird es mittlerweile von mehr als 30.000 Kunden genutzt.
Um für Buzz zu sorgen, wurde die Infografik noch um ein paar unterhaltsame Fakts ergänzt. So haben die jungen Unternehmer zum Beispiel ausgerechnet, dass in ihrem Unternehmen seit der Gründung bisher rund 48.000 Tassen an Heißgetränken konsumiert wurden. Außerdem scheint man auch heute noch ganz bewusst auf die klassische Startup Atmosphäre zu setzen bzw. diese gewollt zu überzeugen. Immerhin sind 3 Hunde, mehr als 70 Grünpflanzen, 1 Schlagzeug, 1 Fahrradwerkstatt und 1 Kicker bei Jimdo zu finden – für die Mitarbeiter ist also gesorgt.
Schlussendlich stellt sich natürlich die Frage, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. Solange viele User immer noch davor zurückschrecken, eigene Webprojekte zu entwickeln, dürfte die Nachfrage bestehen bleiben – und vielleicht wird Jimdo ja zu einem der größte Freehoster der Welt.