Mit Qype konnte Stephan Uhrenbacher einen großen Treffer landen. Das Startup entwickelte sich rasch und wurde zu einem der ganz großen Player. Doch nach einigen Jahren wurde es für ihn Zeit, das Unternehmen zu verlassen. Schnell kam die Frage auf, was der Gründer wohl als nächstes unternehmen wird.
Es dauerte nicht lange, bis sich der Erfolgsgründer wieder zu Wort meldete. Er stieg als Berater für den Avocadostore ein und engagierte sich kurz darauf bei einem Wagnisfinanzierer. Allerdings deutete er selbst an, womöglich schon bald ein neues eigenes Projekt an den Start bringen zu wollen – und genau dies ist nun geschehen.
Das Startup trägt den Namen 9flats und richtet sich an diejenigen, die nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten suchen. Im Mittelpunkt stehen Räumlichkeiten, die von privat an privat vermietet werden. Wer beispielsweise in seiner Wohnung ein unbelegtes Bettsofa stehen hat und sich ein paar Euro dazu verdienen möchte, kann seinen Sofa-Schlafplatz bei 9flats anbieten. Im Grunde genommen kann das Angebot mit dem Couchsurfing verglichen werden, nur mit dem Unterschied, dass der Service nicht kostenlos ist.
Die Übernachtungsgäste müssen zahlen. Wie hoch die Gebühr ist, legt der Anbieter der Räumlichkeiten selbst fest. Die Abwicklung erfolgt allerdings über 9flats. Sofern es zur Übernachtung kommt, leitet 9flats den Zahlbetrag an den Anbieter weiter. Allerdings wird nicht der vollständige Betrag weitergeleitet. Einen Teil des Betrags behält 9flats ein, um seinen Service zu finanzieren.
Zunächst klingt dieses Angebot interessant. Wenn man sich jedoch ein wenig im Web umsieht, stößt man schnell auf zahlreiche und zum Teil auch sehr heftige Kritik. Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist der entsprechende Beitrag von deutsche-startups. Dort muss Uhrenbacher ordentlich einstecken. Bemängelt wird vor allem seine Copycat Mentalität. Denn 9flats scheint nicht wirklich seine Idee gewesen zu sein. In den Staaten findet sich ein Startup wieder, das den Namen airbnb trägt und den exakt selben Service anbietet. Neu wäre diese Vorgehensweise bei Uhrenbacher nicht, schließlich war / ist Qype auch nur ein Copycat, das noch rechtzeitig auf dem Markt platziert werden konnte.
Kritisiert wird von zahlreichen Seiten auch die Tatsache, dass man auf der Plattform auf zum Teil horrende Zimmerpreise stößt. Diesbezüglich muss gesagt werden, dass die Schuld natürlich nicht bei Uhrenbacher liegt. Die Anbieter können ihre Preise selbst festlegen. Hier wird wohl erst die Zeit zeigen, welche Preise sich wirklich am Markt behaupten können.