Auf den gestrigen Tag hatten zahlreiche Leute gewartet. Schließlich hatte HP angekündigt, über seinen Tablet Computer, der im Vorfeld relativ häufig als PalmPad bezeichnet wurde, zu informieren. So ist es dann auch gekommen – wobei anzumerken ist, dass nach wie vor zahlreiche Fragen offen sind.
Das HP Tablet trägt nun offiziell die Bezeichnung TouchPad. Wie es scheint, ist HP bei der Entwicklung seines Tablet Computers sehr vorsichtig vorgegangen. Es nicht zu übersehen, dass das iPad von Apple als Vorlage für das Geräte gedient hat. Die Abmessungen sind nahezu identisch: Gehäuse und Display schenken sich nahezu nichts. Rein äußerlich setzt man also auf ein bewährtes Konzept. Die Unterschiede sind bei der Hardware und Software zu finden.
Im Vorfeld war bereits bekannt, dass HP auf WebOS setzen wird, das einst von Palm entwickelt wurde. Damit stellt sich HP eindeutig als Wettbewerber von Apple und Google auf. Es wäre denkbar gewesen, dass HP ein Android Tablet entwickelt, um somit von den Stärken der Android Plattform zu profitieren. Doch wie es aussieht, traut man WebOS eine Menge zu. Dies erinnert ein wenig an Blackberry bzw. RIM. Die Kanadier gehen bei Tablet Computern ebenfalls ihren eigenen Weg, indem sie auf ein selbst entwickeltes Betriebssystem setzen. Übrigens haben HP und RIM noch eine Gemeinsamkeit: Es ist eine Vernetzung von Tablet und Smartphone vorgesehen.
Im Hause Blackberry geht man soweit, dass das Playbook seine Stärken erst dann vollständig unter Beweis stellen kann, wenn es in Verbindung mit einem Blackberry Smartphone betrieben wird. Ganz soweit geht man bei HP nicht. Das TouchPad kann eigenständig eingesetzt werden, ohne dass Einschränkungen in Kauf genommen werden müssen. Die Schnittstelle wurde geschaffen, um beispielsweise Inhalte vom Smartphone schnell und unkompliziert auf einen größeren Bildschirm transferieren zu können.
Wie einleitend bereits angeschnitten wurde, sind noch zahlreiche Fragen offen. Zwar hat HP ein Video veröffentlicht, allerdings hat es rein inhaltlich nicht viel zu bieten. Es ist nur schwer zu erkennen, wie WebOS auf dem Tablet tatsächlich arbeitet. Ob das Bedienkonzept besser als bei Apple oder Google umgesetzt wurde, kann man zum momentanen Zeitpunkt nicht sagen. In diesem Punkt hält sich HP noch stark zurück, was vermutlich daran liegt, dass am WebOS noch fleißig programmiert werden muss.
Was die eigentlichen Features betrifft, so wird im Grunde alles abgedeckt, was man von anderen Geräten her auch kennt. Wirkliche Neuigkeiten oder Überraschungen gibt es nicht. Lediglich bei der Hardware wird eine Abgrenzung versucht, indem man vor allem auf Premium Zubehör setzt. Ein Funktastatur sowie eine Station, die als Ständer für das Gerät und gleichzeitig als kabelloses Ladegerät dient, sollen den Bedienkomfort erhöhen.
Alles in allem macht das HP TouchPad einen sehr vernünftigen Eindruck, weshalb es das Zeug zur Apple oder Android Alternative haben könnte. Ob dies wirklich der Fall ist, wird sich jedoch erst zeigen, wenn das Gerät auf dem Markt ist und der Preis feststeht. Bis dahin gilt es weiterhin gespannt abzuwarten.
Nachtrag: Ein Video, in welchem man WebOS zu sehen bekommt, wurde bei heise veröffentlicht.