Obwohl Werbung im Internet eine ganz bedeutende Rolle spielt und viele Webangebote erst ermöglicht, können sich nur vergleichsweise wenige Surfer für Online-Werbung begeistern. Vor allem die Tatsache, dass Vermarkter auf immer ausgefallenere Strategien zur Ermittlung der User-Interessen setzen, verärgert so manchen Surfer.
Dieser Ärgernis sind sich mittlerweile auch die Entwickler von Webbrowsern bewusst. Vor ein paar Tagen hatte Mozilla angekündigt, die nächste Generation des Browsers Firefox mit einem so genannten Do-not-Track Header zu versehen. Mit dieser Maßnahme soll den Publishern und Vermarktern mitgeteilt werden, dass ein Tracking und somit ein Ausspähen der persönlichen Interessen nicht gewünscht ist.
Wenn ein Unternehmen einen Service vorstellt, an dem Google insgeheim ebenfalls arbeitet, meldet sich Google im Regelfall sehr schnell zu Wort. Dies ist schon häufiger vorgekommen – zuletzt nach der Ankündigung von Mozilla, seinen Browser mit dem Do-no-Track Header auszustatten. Wie Google mitteilte, arbeitet man an einer ähnlichen Technologie, um das Tracking zu verhindern.
Allerdings setzt Google auf eine vollkommen andere Technologie. Im Hause Mozilla sieht der Ansatz wie folgt aus: Der Webseite wird vom Browser automatisch mitgeteilt, dass ein Tracking nicht erwünscht ist. Vermarkter sollen keine Daten speichern, damit im weiteren Verlauf maßgeschneiderte Werbung (auf Basis des bisherigen Surf-Verlaufs) eingeblendet werden kann.
Bei Google setzt man hingegen auf eine Cookie-Technologie, die via Plugin aktiviert werden kann. Das Plugin trägt die Bezeichnung „Keep My Opt-Out“ und führt zur Erzeugung eines Cookies, welches dem Seitenbetreiber mitteilt, dass diese Art von individualisierter Werbung nicht erwünscht ist.
Auf den ersten Blick scheint der Ansatz von Mozilla sinnvoller zu sein. Es werden gar nicht erst Cookies gespeichert – stattdessen wird der Vermarkter / Adserver umgehend in Kenntnis gesetzt. Bei Google hängt alles von den Cookies ab: Sollten sie gelöscht werden, könnte die abgestimmte Werbung wieder eingeblendet werden.
Allerdings sind beide Verfahren nicht perfekt. Letzten Endes wird viel Vertrauen in die Vermarkter und deren Adserver-Technologien gesetzt. Nur wenn diese dazu bereit sind, die Konzepte von Mozilla und Google anzuerkennen und ihre Adserver entsprechend anzupassen, können die Verfahren auch tatsächlich funktionieren.