Aus Sicht vieler Leute mag der Segway Roller nichts anderes als ein teures Spielzeug sein. Allerdings ist der Roller so viel mehr. Er bietet eine enorme Mobilität und kann in zahlreichen Feldern eingesetzt werden. Alles in allem handelt es sich um eine Erfindung, deren Potential bisher schlichtweg verkannt wurde. Vielleicht mag dies auch am Preis liegen. In Deutschland müssen gut 8.000 Euro auf den Tisch gelegt werden, wenn man sich einen neuen Segway Roller anschaffen möchte. Ein Esatz-Akku (bei Wikipedia wird eine durchschnittliche Nutzungsdauer von drei Jahren genannt) schlägt mit stolzen 1.400 Euro zu.
Doch nicht nur der stolze Preis bremst den Erfolg des Elektrorollers. Auch rechtliche Schwierigkeiten machen es dem Unternehmen nicht gerade leicht. Vor allem in Deutschland wurde schon recht früh eine Debatte um die Zulässigkeit des Segway Rollers im Straßenverkehr losgetreten. Glücklicherweise ging die Sache noch einmal halbwegs gut aus. Unter der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen ist es gestattet, mit dem Segway auf Tour zu gehen.
Nicht so schön sieht die Lage in Großbritannien aus. Bei Golem ist heute ein Beitrag erschienen, der auf die Problematik von Segway im Heimatland aufmerksam macht. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 vom britischen Unternehmer Jimi Heselden übernommen. Doch ausgerechnet in Großbritannien hat ein Gericht nun entschieden, dass die Segway Roller im öffentlichen Raum nicht zulässig sind. Das Fahren ist weder auf der Straße noch auf dem Gehweg gestattet.
Zu diesem Urteil kam es eher zufällig. Ein britischer Segway-Besitzer war eines Morgens mit seinem Roller unterwegs, als er von einer Zivilstreife angehalten und daraufhin angezeigt wurde. Im Anschluss kam es zu einem Prozess, der vom Segway-Fahrer verloren wurde. Das Gericht hat entschieden, dass der Fahrer ein Bußgeld in Höhe von 75 Pfund sowie die Gerichtskosten in Höhe von 265 Pfund zu tragen hat.
Rechtsexperten stufen das Urteil als richtungweisend ein. Es ist davon auszugehen, dass es nun schnell zu weiteren Fällen kommen wird – sofern sich die anderen Segway-Besitzer mit ihren Rollern noch in die Öffentlichkeit trauen. Nach dem aktuellen Stand der Dinge ist es nicht mehr zulässig, auf Straßen oder Gehwegen zu fahren.
Dass der tragische Tod von Jimi Heselden (der neue Eigentümer von Segway stürzte mit einem Segway im vergangenen Jahr über eine Klippe und kam dabei ums Leben) einen gewissen Einfluss auf die Gerichtsentscheidung genommen hat, ist nicht auszuschließen. Immerhin zählte Heselden zu den reichsten Unternehmern des Landes.